Digitalunternehmen als neue Autobauer?
Diese Vision verfolgen Digitalunternehmen wie Tesla, Google oder Uber. Ihr Ziel ist es nicht, Autos zu produzieren und in möglichst großer Stückzahl zu verkaufen, sondern ihnen geht es um Mobilität und damit um gefahrene Kilometer. Wie groß die dafür genutzte Flotte ist, ist dabei weniger relevant. Dabei denken sie in neuen Dimensionen, frei von allem Etablierten und wollen so den gesamten Transportsektor revolutionieren. Für sie ist die zusätzliche Zeit interessant, um neue Service-Dienstleistungen anzubieten. Eine Studie vom Fraunhofer IAO zeigt, dass dieses Marktvolumen alleine in Deutschland mehrere Milliarden Euro im nächsten Jahrzehnt betragen könnte. Die deutschen Automobilbauer dürften die Vision der Digitalunternehmen von Mobilität wohl eher fürchten, gefährdet sie doch ihre Absatzzahlen und damit den Gewinn.
Kombiniert mit neuen Verkehrskonzepten wie dem Carsharing haben autonome Fahrzeuge auch das Potential, unsere Städte im großen Stil zu verändern. „Das sind Anwendungen, die verkehrspolitisch und stadtplanerisch sehr interessant sind“, so Weert Canzler. Gibt es in Berlin zur Zeit etwa 1,3 Millionen Fahrzeuge, würde bei integrierten Verkehrskonzepten bereits ein Flotte von 200.000 Fahrzeuge ausreichen. Die neuen Freiflächen durch wegfallende Parkplätze und deutlich weniger Verkehr könnten anderweitig genutzt werden. „In der Stadt der Zukunft sind die Straßen frei von geparkten Autos und es gibt mehr Platz für Passanten und zusätzliche Spuren für Fahrräder“, ist sich Raul Rojas sicher.