Wie müsste denn ein solcher Modellversuch angelegt werden, damit man verwertbare Ergebnisse bekommt?
Die zentrale Fragestellung solch eines Modellversuchs ist, ob eine kontrollierte Abgabe von Cannabis zu einem risikoärmeren Konsum führt – und zwar in Bezug auf die Konsumfrequenz und -form sowie in Bezug auf die Produkte, die dort konsumiert werden. Es müsste im Versuch entsprechend eine Auswahl an unterschiedlichen Produkten geben sowie Informationen über die Produkte und Tipps für einen kontrollierten Konsum. Auch die Prävention müsste also an dem Modellversuch beteiligt werden. Im Einzelnen wären noch die Konsum- und Abgaberegelungen sowie die Preise und die Frage nach der Beschaffung der Produkte zu klären.
Welche praktischen Schwierigkeiten könnten bei der Durchführung des Modellversuchs auftreten?
Die Bereitschaft der Konsumierenden, an einem solchen Modellversuch teilzunehmen, ist offensichtlich vorhanden, das hat zumindest unsere Befragung ergeben. Wir sehen in der konzeptionellen Ausformulierung eines solchen Modellversuches an sich kein Problem. Bei einigen Fragen, wie zum Beispiel die Problematik, wie sich jemand ausweist, wenn er mit den legalen Cannabisprodukten unterwegs ist und in eine Polizeikontrolle kommt, besteht noch Klärungsbedarf. Der Modellversuch müsste so aufgebaut sein, dass er zu jeder Zeit abgebrochen werden könnte, sollten zu große Probleme auftauchen. Einen solchen Versuch hat es in Deutschland noch nicht gegeben, aufgrund der internationalen Erfahrung sehe ich aber keinen Grund, warum man einen solchen Modellversuch nicht auch hier machen sollte.