Eine Einschätzung, die auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, teilt. Sie warnt insbesondere vor den gesundheitlichen Risiken des Cannabiskonsums: „Eine Dauerdiskussion über die Frage, wie man Erwachsenen den Zugang zu Cannabis bequemer machen kann, ist […] völlig unangebracht. Wir müssen vielmehr die Frage beantworten, wie wir früher und effektiver an Cannabiskonsumenten herankommen, anstatt ihnen ständig den Weg zum Kiffen erleichtern zu wollen.”
Die Meinungen zu einem entsprechenden Umgang mit Cannabis könnten also von den Positionen unterschiedlicher nicht sein. Zwar sprechen sich vier der sechs Bundestagsfraktionen eindeutig für eine Legalisierung von Cannabis aus, die Gründe dafür variieren jedoch stark. Während die FDP auf die finanziellen Vorteile aufmerksam macht, betonen Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und SPD die gesundheitspolitischen Gründe für eine legale Regulierung. Die Kriminalisierung der Cannabiskonsumenten wird vornehmlich von der SDP und von Die Linke kritisiert. Doch auch die Stimmen, die sich gegen eine Legalisierung von Cannabis aussprechen, sind deutlich vernehmbar. Als Grund hierfür nennen sie, dass Cannabis durch die Legalisierung verharmlost werde und der Konsum steige. Angesichts dessen, dass die Union Regierungspartei ist, ist von einer Änderung der gängigen Rechtslage zumindest in der jetzigen Legislaturperiode nicht auszugehen. Die starken Meinungsverschiedenheiten – sogar innerhalb der Koalition – zeigen aber, dass das Thema weiter spannend bleibt und es auch künftig auf der Agenda bleiben wird.
31.05.2019, 17:33 Uhr
Aufhören muss die vielleicht ungewollte Unterstützung von kriminellen Strukturen, deshalb muss die Prohibition ein Ende haben. Alkohol ist erlaubt und ist nachweislich ein Zellgift, verantwortlich für jede Menge toter Menschen. Ich finde das verfassungsrechtlich bedenklich(Alkohol erlaubt, Cannabis verboten), da Alkohol auch dritte gefährdet und nachweislich gefährlicher ist. Warum ist Cannabis dann verboten, welches Null Tote verursacht? Das Aufleben von Nps, legal highs sind mit unter Ersatzdrogen um der Strafverfolgung zu entgehen. Wo leben wir denn? Streckmittel werden verwendet, die schwere körperliche Gesundheitsschäden verursachen. In der Medizin ist Cannabis einsetzbar gegen Krebs und Bakterien. Konsumenten/innen werden verfolgt und stigmatisiert. Die folge ist, dass Sie heimlich konsumieren. Irgendwie fühlen Sie sich dann vielleicht kriminell und bauen eine ungewollte Zugehörigkeit zum kriminellen Milieu auf. Die Folge kann man sich an einer Hand abzählen. Da sollte man sich wirklich die Frage stellen, wen unterstützen vielleicht die Prohibition Befürworter? Ressourcen bei der Justiz werden verschwendet. Ist das von manchen gewollt? Die Verfolgung kostet Millionen, die sind einfach mal Weg, für Cannabiskonsumenten, ich bitte Sie, was für ein Unfug.
01.06.2019, 9:20 Uhr
Ich bin nicht überrascht, dass die CDU/CSU sich dagegen ausspricht, denn das tut sie ja seit Jahrzehnten… mich überrascht vielmehr die „Argumentation“.
„Der US-Bundesstaat Colorado zeigt, welche Folgen die Legalisierung von Cannabis mit sich bringt.“
So? Dann sind sie doch Befüworter der Legalisierung!
„Studien aus den USA belegen, dass die Legalisierung von Cannabis mit einem deutlichen Zuwachs des Konsums verbunden ist.”
Sie zeigen das genaue Gegenteil. Aber wenn es einem nicht passt, wird jede Studie gegenteilig ausgelegt. Oder?
„Auch daran, dass eine Legalisierung Probleme des Schwarzmarktes beheben würde, glaubt er nicht.“
Ach je, der Glaube… ich frage mich, warum der Schwarzmarkt überhaupt existiert. Ich „glaube“, es hat damit zu tun, dass er nicht kontrolliert wird. Aber das ist ja nur mein Glaube.
03.06.2019, 21:19 Uhr
@cookie da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Naja, was will einer da noch sagen. Von Modernität und Aufklärung keine Spur. Parallelen zu 1933, Demokratie Abbau, alte verkrustete Strukturen. Werte und Menschlichkeit gleich NULL. Da zweifelt man so lansam an der menschlichen Intelligenz. Krieg, Hass, Neid, Gier, Armut – die Prohibition ist da ein perfektes Spiegelbild. Das Scheinheiligste ist, dass viele Nächstenliebe, Gerechtigkeit usw. predigen aber das Gegenteil leben. Manche Meinungsmacher hauen da auch noch mit dem Knüppel drauf mit einseitiger Berichterstattung usw. Wir brauchen mehr Humanismus und sachliche, wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema und mal ein voran kommen. Mehr als 60 Jahre geht der Quatsch (Cannabis Prohibition 1920) schon. Das sollte man sich mal in Zahlen vorstellen, was da an Geldwerten aus dem Fenster geschmissen wird. Was die Prohibition an Leid verursacht. Da kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln.