Wie sollten Politik und Forschung mit Unsicherheiten umgehen?
An die Politik gerichtet: Es wäre gut, CCS- und CCU-Pilotprojekte in Deutschland zu haben. Auch, um hier vor Ort Forschung zu betreiben, die dann wiederum diskutiert wird. Momentan ist es ja eine rein theoretische Diskussion. Außerdem: Die Debatte muss auf unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Ebenen geführt werden und mit offenem Ausgang.
Und was wünschen Sie sich von Forschenden?
Wissenschaftler*innen sollten erklären, wie sie zu ihren Folgerungen kommen und auch, was sie noch nicht wissen. Das erwarten die Menschen von ihnen. Um glaubwürdig zu sein, ist es immer wichtig, dass die eigenen Argumente zu den jeweiligen Akteuren passen. Das ist auch für die Industrie wichtig. Es macht eher stutzig, wenn Industrievertreter*innen vor allem argumentieren, sie wollten die Umwelt schützen. Jede*r weiß ja, dass Unternehmen Geld verdienen wollen.
Brauchen wir mehr Bürgerbeteiligungsprozesse, um die Gesellschaft für neue Technologien zu gewinnen?
Vor Ort, wenn Projekte umgesetzt werden, ist es wichtig, Bürger*innen einzubinden. Zum Beispiel, wenn man einen Pilotspeicher plant. Im brandenburgischen Ketzin ist das vor Jahren gut gelungen: Die federführenden Wissenschaftler*innen vom Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) haben von Beginn an eng mit örtlichen Institutionen wie der Feuerwehr oder dem Bürgermeister zusammengearbeitet, Tage der offenen Tür und Infoveranstaltungen für Bürger*innen organisiert.