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8 psychologische Fakten rund um Corona

Ein Listicle zu den wichtigsten Fakten

  • 1. Bereits seit einigen Wochen empfiehlt die Bundesregierung den Kontakt zu anderen Menschen zu reduzieren. Eigentlich ist eine solche Form der Isolation nichts für Menschen. Durch Nähe und Berührungen wird zum Beispiel das Wohlfühlhormon Oxytocin ausgeschüttet, welches für Wohlbefinden und Gesundheit sorgt und gleichzeitig unser Stress- und Angstempfinden reduziert. Genau das, was wir in schwierigen Zeiten wie der Corona-Krise brauchen, ist also schwieriger zu bekommen. Die gute Nachricht: Oxytocin kann auch mit Hilfe anderer Methoden, wie Musik oder Meditation, ausgeschüttet werden.
  • 2. Trotz und gerade wegen der Sozialen Distanzierung brauchen wir soziale Unterstützung. Denn Studien zeigen, dass bei psychischem Schmerz dieselben Gehirnareale aktiv werden wie bei physischem Schmerz. Soweit sollten wir es also nicht kommen lassen: Haustiere sind prima Gesprächspartner in dieser Zeit, auch mit unseren Freunden und der Familie zu schreiben gibt uns ein gutes Gefühl. Noch mehr werden die psychischen Risiken gesenkt, wenn wir „face-to-face“ mit unseren Liebsten über FaceTime, WhatsApp oder Skype sprechen.
  • 3. Meditation kann dazu beitragen, den Stress zu reduzieren und unser Wohlbefinden zu steigern. Außerdem können wir Meditation dazu nutzen, um über uns selbst zu reflektieren. Da das Nachdenken über unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft durchaus aufwühlend sein kann, nehmen wir gerne davon Abstand. Doch es hilft uns auch, unsere Ziele besser zu definieren und gibt uns dadurch wenigstens ein bisschen Struktur, die wir nun gut gebrauchen können.
  • 4. Struktur kann uns Halt geben, besonders wenn es sich anfühlt, als hätten wir keine Kontrolle über die aktuelle Situation. Wir sollten daher unsere bestehenden Routinen beibehalten: Morgens wie gewohnt für die Arbeit fertig machen, eine virtuelle Kaffeepause mit den Kollegen, pünktlich Feierabend machen, Sport machen und Nachrichten aus verlässlichen Quellen lesen.
  • 5. Neben Verschwörungstheorien – die uns scheinbare Sicherheit geben – machen auch Fake News die Runde und sorgen für Panik in der Gesellschaft. Die Unsicherheiten, die wir verspüren, können wir uns teilweise nehmen, indem wir die aktuellen Entwicklungen nicht zu viel und nicht zu wenig verfolgen.
  • 6. Unsicherheiten empfinden viele auch in Bezug auf das, was nach Corona passiert – Existenz- und Zukunftsängste könnten sich aus der wirtschaftlichen Situation ergeben. Positives Denken und Optimismus können hier helfen: Denn Studien zeigen, dass wir uns besser fühlen, weniger Stress wahrnehmen und unsere Gesundheit verbessern.
  • 7. Damit ist natürlich nicht gemeint, dass wir die Corona-Krise auf die leichte Schulter nehmen. Ein gewisses Level an Angst ist gut, denn wir sind aufmerksamer und reaktionsschneller, da die Amygdala u. a. Adrenalin ausschüttet und die Signale an unser Nervensystem und den Hypothalamus weiterleitet. Dadurch steht unserem Körper mehr Energie und Sauerstoff zur Verfügung. Schlägt unsere Angst in Panik um, werden wir unfähig zu reagieren, da zu viele Signale und Hormone gesendet werden.
  • 8. Unser Verhalten, besonders in Bezug auf die Einhaltung der von der Bundesregierung verhängten Maßnahmen, wird von demographischen Faktoren und Persönlichkeitseigenschaften beeinflusst. Untersuchungen der Bevölkerung während der Schweinegrippe-Pandemie 2009/2010 haben ergeben, dass neugierige, verheiratete Frauen sich eher an die empfohlenen Maßnahmen gehalten haben. Aus derartigen Erkenntnissen können wir lernen, wie wir verschiedene Zielgruppen gezielt ansprechen können, um jeden und jede dazu zu bringen, zuhause zu bleiben.

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