Kann man diese Dinge, die wir unter den Begriff Medienkompetenz zusammenfassen, denn im Unterricht erlernen?
Das hängt davon ab, wie der Medieneinsatz erfolgt. Allein der einfache Einsatz digitaler Medien wird nur zu geringen Effekten im Bereich der Medienkunde, der Mediennutzung und der Mediengestaltung führen. Wenn der Einsatz aber über den alltäglichen Gebrauch hinausgeht und vor allem die Medienkritik ins Zentrum gerückt wird, kann digitale Medienkompetenz in einem umfassenden Sinn gefördert werden. Hier hängt alles von der Frage ab, wie der Unterricht gestaltet ist.
Wie sollten digitale Medien idealerweise in den Unterricht eingebunden werden?
Aufgabenstellungen können durch digitale Medien erweitert oder gar neu formuliert werden. Das heißt, dass im Unterricht Aufgaben gestellt werden können, deren Lösung ohne den Einsatz digitaler Medien nicht möglich wäre. Wichtig dabei ist aber immer, dass mit dem Einsatz digitaler Medien nicht etwas ersetzt wird, was analog genauso gut gehen würde. Denn dann wäre der Mehrwert dahin. Ob ich beispielsweise Informationen für Lernende an der Tafel oder auf dem Smartboard festhalte, für den Lernerfolg wird das keinen großen Unterschied zur Folge haben. Ein guter Einsatz von digitalen Medien könnte aber neue Formen der Zusammenarbeit eröffnen. Beispielsweise könnten Schulklassen, die räumlich voneinander getrennt sind, interagieren oder man definiert beispielsweise neue Lernanlässe, wie eine Aufgabe bearbeitet werden kann, beispielsweise das Drehen eines Films.