Ganz allgemein gilt: “Besonders gefährdet für die von Feinstaub ausgelösten Erkrankungen sind Menschen, die schon Vorerkrankungen haben. Bei ihnen kann eine akute Erhöhung der Feinstaubbelastung mit einer starken Verschlechterung ihrer Krankheit einhergehen”, sagt Barbara Hoffmann. Ähnlich gefährdet sind Kinder, deren Lungen und Immunsysteme noch nicht voll entwickelt sind. “Es ist allerdings davon auszugehen, dass Feinstaub auf uns alle wirkt und nicht nur auf diese Risikogruppen. In der Mitte unseres Lebens haben wir lediglich die Möglichkeit den Stress, den der Feinstaub im Körper auslöst, besser abzupuffern”, sagt Annette Peters.
Obwohl die Gefahren, die von Feinstaub ausgehen, weltweit inzwischen als problematisch wahrgenommen werden, sind sie lange noch nicht gebannt, sagt Peters: “Wir haben in Europa das Problem, dass der Grenzwert für Feinstaub mit 25 Mikrogramm pro Kubikmeter für PM2.5 nicht in der Lage ist, unsere Gesundheit zu schützen und weit über den Richtwerten liegt, die von der WHO empfohlen werden”. Diese sieht eine Menge von zehn Mikrogramm vor, in den USA liegt der Grenzwert aktuell bei zwölf. “Da müssen wir ansetzen und den Grenzwert dringend herabsetzen”, sagt Peters. Sie wünscht sich darüber hinaus vor allem eine Fokussierung der Debatte auf die Quellen des Feinstaubs und damit auf die Strategien zur Vermeidung der Produktion. Für Barbara Hoffmann ist dabei klar, dass sich die Politik einschalten muss: “Der Einzelne kann zwar Kleinigkeiten beitragen, aber insgesamt muss der Schutz hier vor allem von politischer Seite kommen und bei den Hauptproduzenten ansetzen. Sowohl in der Landwirtschaft, der Industrie als auch beim Verkehr sehe ich noch jede Menge Luft nach oben die Bevölkerung vor Feinstaub zu schützen, indem man Emissionen reduziert”.