Wiedensohler und sein Team haben überprüft, ob der Standpunkt einer Messstation die Belastung auf der ganzen Straße widerspiegelt. „Die Messungen werden professionell durchgeführt und sind methodisch korrekt”, sagt Wiedensohler. Die gewonnenen Daten zeigen auch, dass es kaum einen Unterschied macht, an welcher Stelle man an einer Straße die Feinstaubbelastung misst. An verkehrsberuhigten Straßen hingegen ist die Luft meistens bei Weitem sauberer als an vielbefahrenen Straßen. „Im sogenannten städtischen Hintergrund kann die Feinstaubbelastung teilweise nur halb so hoch sein”, sagt Wiedensohler. Wetterlagen spielen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Feinstaub, weswegen die Feinstaubbelastung nicht zwingend da zu Tage tritt, wo sie emittiert wird. So können bei Ostwindwetterlagen Emissionen aus Osteuropa – vor allem aus Polen und Weißrussland – nach Berlin, Leipzig und Dresden getragen. Die Feinstaubwerte sind in diesen Regionen folglich gestiegen, ohne dass die Ursache in Deutschland lag.