Während viele Flüchtlinge sich derzeit in Sprachkursen auf einen Jobeinstieg vorbereiten, sind einige wenige bereits auf dem Arbeitsmarkt angekommen. Oliver Holtemöller rechnet damit, dass, selbst wenn alle 1 Millionen Asylanträge bearbeitet worden sind, „man auf weniger als 300.000 Personen in den Jahren 2016 und 2017 kommt, die zusätzlich auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sein werden”. Das läge noch unter der Zahl, um den in Deutschland natürlichen demografisch bedingten langfristigen Rückgang der Erwerbspersonen auszugleichen.
Die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt wäre also nicht nur wichtig, sondern auch notwendig. Allerdings plädiert Oliver Holtemöller dafür, die Aufnahme von Flüchtlingen aus humanitären Gründen nicht mit dem Bedarf nach Fachkräften zu vermischen. Während Letzteres eine koordinierte Einwanderungspolitik nach den Bedürfnissen des Arbeitsmarkts verlangen würde, geht es bei der Flüchtlingsmigration einzig darum, „uns als Gesellschaft so aufzustellen, dass wir flüchtenden Menschen helfen – unabhängig davon, wie die zu uns kommenden Menschen dem Arbeitsmarkt helfen“ (Oliver Holtemöller).