Wie sah die Studie aus und was sind die Erkenntnisse daraus?
Wir haben unabhängig von der Flüchtlingsthematik eine Studie gemacht, bei der wir die Ergebnisse der PISA-Studie 2012 von 15-Jährigen mit denen der TIMSS-Studie von Achtklässlern in 2011 verglichen haben. Auch Syrien hat an der TIMSS-Studie teilgenommen, so dass wir einen guten Einblick haben, was die mathematischen und naturwissenschaftlichen Kompetenzen der heute etwa 18-Jährigen Teilnehmer anbelangt. Dabei ergab sich, dass in Deutschland 16% der Schülerinnen und Schüler nicht über die absoluten Grundkompetenzen hinauskamen, während das in Syrien beispielsweise 65% der Schülerinnen und Schüler betraf. In vergleichbaren Schulstufen wird also international bei Weitem nicht der gleiche Inhalt vermittelt.
Was bedeutet das für die Integration in Schulen und den Arbeitsmarkt?
Die Zahlen sagen vor allem aus, dass wir uns bei der Arbeitsmarktintegration keiner Illusion hingeben dürfen. Viele der Flüchtlinge würden wohl selbst nach einem erfolgreichen Spracherwerb dem Unterrichtsgeschehen in deutschen Schulen und Berufsschulen nicht so einfach folgen können. Daher müssen wir hier noch realistischer sein. Wir sollten jeden schulisch und qualifikatorisch soweit fördern, wie es möglich ist. Dazu brauchen wir Angebote, die jedem, der hier ankommt, die besten Optionen liefert. So könnte man mehr Ausbildungsbegleiter bereitstellen oder auch auf teilqualifizierende Berufsausbildungen setzen. Dadurch könnte man zunächst verstärkt auf die praktischen Elemente der Ausbildung eingehen und auch einen schnelleren Berufseinstieg ermöglichen.