Außerdem hat das Science Media Center in einem Fact Sheet stichpunktartig das Wissen über CRISPR/Cas9 zusammengetragen und eingeordnet.
Von der Züchtung widerstandsfähiger und ertragreicherer Pflanzen, die den Hunger der Welt stillen könnten bis hin zur Therapie von Krebs oder Erbkrankheiten – die Genschere gibt Hoffnung für die Lösung einer Vielzahl der großen Herausforderungen unserer Welt. Kritiker warnen jedoch vor unabsehbaren Folgen – sowohl im Gesundheits- als auch im Umweltbereich.
Auch viele Wissenschaftler fürchten, dass die vor allem die Forschung am Menschen zu schnell voranschreitet und die Folgen noch nicht absehbar sind. So forderten führende Forscher und Ethiker im Jahr 2015 in einer im Fachjournal Science veröffentlichten Empfehlung ein Moratorium für den Einsatz der Technik außerhalb der Grundlagenforschung. Inzwischen gibt es allerdings erste Experimente und Studien, bei denen die Technologie im menschlichen Embryo zum Einsatz kommt.
Ein etwas anderes Bild ergibt sich in der Pflanzenforschung. Hier forderten mehr als 100 Nobelpreisträger verschiedenster Disziplinen in einem offenen Brief den Einsatz von Grüner Gentechnik in der Landwirtschaft. Kritik gibt es hier sowohl von Seite der Landwirte als auch von Umweltschützern.
Die Debatte wird sich in den kommenden Wochen mit eben diesen Fragen auseinandersetzen. Einblicke in den aktuellen Stand der Forschung liefern, Erfolgsgeschichten erzählen und kritischen Standpunkten Raum bieten, schließlich geht die Revolution in der Gentechnik jeden etwas an.
03.12.2017, 18:27 Uhr
In dem Augenblick, in dem eine neue Technik auf der Welt ist, wird sie auch angewandt.
Ich finde es sehr gut, wenn durch sie neue, widerstandsfähige Pflanzen gezüchtet werden, ich kann es auch akzeptieren, wenn Krankheiten/Erbkrankheiten ausgemerzt werden – aber da ist halt der Weg zum Designerbaby nicht mehr weit. Aber – s.o.
04.12.2017, 18:02 Uhr
Mühlrad->Dampfmaschine->Ottomotor->Kernkraftwerk oder Nilschlamm->Mist->Phosphatdünger->Glyphosat, merken sie was? Je ausgefeilter die Technologie, umso umweltrelevanter, d. h. schädlicher wird sie in globalem Maßstab. Mit der Gentechnologie fummelt der Mensch mit einem Zeithorizont von einigen Jahrzehnten an einem System, dass sich von der Blaualge bis heute in 3,5 Mrd. Jahren entwickelt hat. Gut, die Evolution entwirft auch im Sekundentakt, aber sie „testet“ in Dimensionen von einigen 10.000 oder 100.000 Jahren im kleinsten Rahmen, was gut ist (fittest hat Darwin im Sinne von am passensten gemeint). Letzteres verbreitet sich sehr sehr langsam, was nicht „passt“, wir schnell weggefegt. Der Mensch verbreitet seine „Entwürfe weltweit in ein paar Jahren, ohne zu wissen, ob es „fit“ ist. Das kann nur schiefgehen, sage ich als Paläontologe.