Geoengineering – da sind sich die Experten einig – ist jedoch nicht die Lösung für den Klimawandel. „Wir müssen Technologien entwickeln, aber gleichzeitig müssen wir auch eine Trendwende im globalen Klimaschutz hinbekommen”, sagte Prof. Jan Christoph Minx, Phd (MCC) während unserer Live-Debatte. Geoengineering erscheint vielen Experten vor allem als eine Notfalloption. Der Pionier auf dem Feld des Geoengineerings, Nobelpreisträger Paul Crutzen, hat es als solche von Anfang an gesehen. Auch unsere Experten sagten, dass man die Technologien keinesfalls als Begründung dafür nehmen dürfe, andere Maßnahmen gegen den Klimawandel herunterzufahren. Prof. Dr. Armin Grunwald, Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag, hat im Interview ein anschauliches Bild gezeichnet: „Eine solche Notfalltechnologie wäre so etwas wie ein Feuerlöscher, der an der Wand hängt. Doch nur, weil man diesen Feuerlöscher hat, sollte man natürlich nicht unvorsichtig mit Feuer spielen.“ Dr. Oliver Geden, Stiftung Wissenschaft und Politik, unterstrich dies: „Das wäre fatal und darf auf keinen Fall passieren. Deshalb müssen wir sehr aufpassen, wie wir über die neuen Möglichkeiten diskutieren und nicht zu viel versprechen”.
Solche weitreichende Weichenstellungen für die Zukunft sind immer auch von der Politik abhängig. Doch wie denkt die politische Landschaft über das Thema? Die Bundesregierung unterstützt den Einsatz von Geoengineering zurzeit nicht, so die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage. Wohingegen das Publikum unserer Live-Debatte eher für einen Einsatz in Zukunft ist (laut Zuschauerbefragung vor Ort ca. 67% der Befragten). Lisa Badum, die klimapolitische Sprecherin von den Grünen im Bundestag, meint zum Geoengineering: „Wir Menschen sollten nicht Gott spielen.” Statements der anderen Parteien im Bundestag zu dem Thema findet ihr in diesem Artikel.
Und die Gesellschaft? Sie hat kräftig während unserer Live-Debatte mitdiskutiert und Vorschläge eingebracht.