Wer zur deutschen Gesellschaft dazugehört, der achtet die deutschen Institutionen und Gesetze (97%), spricht die deutsche Sprache (92,5%) und fühlt sich in Deutschland zuhause (86,5%). So sehen das die Mehrheit der Befragten (ohne Migrationshintergrund) in der Studie ZuGleich 15/16 (IKG, 2016). Die Studie „Deutschland postmigrantisch I“ (BIM, 2014) zeichnet ein ähnliches Bild: Nahezu alle Befragten sind der Meinung, dass Kriterien wie das Sprechen der deutschen Sprache (97%) und der Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft (79%) entscheidend sind, um festzustellen, ob eine Person zur deutschen Gesellschaft gehört oder nicht.
Allerdings waren in genau dieser Umfrage auch 38% der Befragten der Meinung, dass es „nicht-deutsch“ ist, ein Kopftuch zu tragen. Wer sich also äußerlich durch kulturelle oder ethnische Merkmale unterscheidet, der wird in Deutschland leicht als „fremd“ oder „nicht-deutsch“ wahrgenommen, unabhängig davon, ob derjenige in Deutschland geboren ist und fließend Deutsch spricht. Dies zeigt auch die Studie „Diskriminierung am Ausbildungsmarkt“ (SVR, 2014): Bei Bewerbungen auf einen Ausbildungsplatz werden Personen mit einem türkischen Nachnamen deutlich seltener zum Gespräch eingeladen als jemand, der einen eindeutig deutschen Nachnamen hat – auch dann, wenn die Lebensläufe absolut identisch sind und sich nur der Name unterscheidet.