Weshalb werden auch die Familien für die Studie befragt und nicht nur die Zwillinge?
Mit der Befragung der Familien können wir den Einfluss bewerten, den es hat als Zwilling in einer Familie aufzuwachsen. Darüber hinaus ist es spannend, sich Familien anzuschauen, in denen es ein Stiefelternteil gibt. Sollten sich hier Ähnlichkeiten ergeben, können wir klar zeigen, dass sie aufgrund der Umwelt zustande kommen, weil zwischen den Kindern und den Stiefeltern keine genetische Verbindung besteht.
Was können Sie basierend auf den ersten Studienergebnissen bereits zu diesem Zusammenhang sagen?
Aus den ersten Ergebnissen lässt sich ableiten, dass es sich um ein komplexes Zusammenspiel aus Umweltfaktoren und genetischen Komponenten handelt. Eine erste Analyse zeigt etwa, dass für die Schulnoten genetische Effekte eine hohe Rolle zu spielen scheinen, da sie zwischen eineiigen Zwillingen sehr ähnlich sind. Um zu kontrollieren, ob dies nicht doch an der gleichen sozialen Umwelt innerhalb der Schule liegt, haben wir Geschwisterkinder einbezogen. Dort zeigte sich jedoch ein Unterschied zu den Zwillingspaaren – was wiederum auf den Einfluss der Gene hindeutet. Allerdings bedeutet das keinesfalls, dass Umweltfaktoren gar keine Rolle spielen. Das wäre ein Trugschluss.