1. Arme Kinder ernähren sich oft ungesünder als reiche. Infolgedessen leiden sie häufiger unter Vitaminmangel, Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und Übergewicht. (Mielck, A. 1994)
2. Je ärmer die Kinder, desto weniger Sport treiben sie. Während 28 Prozent aller armen Kinder in ihrer Freizeit nicht sportlich aktiv sind, sind es bei reichen Kindern nur 11 Prozent. Kinder mittlerer Einkommen liegen mit 18 Prozent dazwischen. (RKI 2019)
3. Arme Kinder verunglücken häufiger als nicht-arme Kinder. Sie haben doppelt so häufig Verkehrsunfälle und Verbrühungen wie Kinder aus wohlhabenden Familien. (Ärzteblatt 2002)
4. In Zeiten digitaler Lehre haben ein Viertel der armen Kinder keinen internetfähigen PC im Haushalt und 13 Prozent keinen ruhigen Platz zum Lernen. (Bertelsmann 2020)
5. Zwei Dritteln der Kinder gelingt der Sprung aus Armutsverhältnissen. Trotzdem besitzen sie zu Beginn ihres Erwachsenenlebens weniger materielle, soziale, und kulturelle Ressourcen als Menschen, die im Wohlstand aufgewachsen sind. (AWO-ISS 2019)
6. Im Durchschnitt erreichen arme Kinder nur 50 Prozent des altersgemäßen Entwicklungsniveaus. Besonders ausgeprägt sind die Defizite bei Sprache und Feinmotorik. (ISS 2021)
7. Der wichtigste Schutz vor den gesundheitlichen und sozialen Folgen von Kinderarmut ist eine sichere Bezugsperson. (Cambridge 1993)
8. Arme Kinder leben vor allem in (Groß-)städten und Ballungsgebieten. Dort nimmt die Kinderarmut stetig zu, während sie sich in ländlichen Regionen kaum verändert. (FGW 2017)
9. In den neuen Bundesländern wachsen mehr Kinder in Armut auf als in den alten. Allerdings nimmt die Kinderarmut in den neuen Bundesländern ab, während sie in den alten zunimmt. (Paritätische 2021)
10. Ein häufiges Vorurteil lautet, dass das Kindergeld in armen Familien für Alkohol, Tabak oder Unterhaltung ausgegeben wird. Diese Studie zeigt hingegen, dass Kindergeld vor allem für Bildung, Betreuung und Hobbys der Kinder verwendet wird. (Bertelsmann 2018)