Häufigere Extremwetterereignisse sind aber nur eine Folge des Klimawandels. So prognostiziert die Umweltmedizinerin Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann, dass auch Atemwegserkrankungen, Infektionskrankheiten und psychische Erkrankungen weiter ansteigen werden. Schon heute liegen die Gesundheitskosten von Allergien und Luftverschmutzung in Europa bei 200 bis 300 Milliarden Euro pro Jahr. Und der Klimawandel treibt diese Zahlen weiter in die Höhe, wie dieser Artikel zeigt.
Neben den indirekten Gesundheitsfolgen steigt in Deutschland aber vor allem die Anzahl an Menschen, die an den direkten Folgen von extremer Hitze versterben – 20.200 Todesfälle bei über 65-jährigen waren es allein im Jahr 2018. Dass jeder einzelne dieser Toten ein tragischer Schicksalsschlag für die Angehörigen ist, steht außer Frage. Wie diese Sterbefälle allerdings ökonomisch beziffert werden, ist eine heikle Debatte. Denn dazu muss erst einmal diese unethisch anmutende Frage beantwortet werden: Wieviel ist unserer Gesellschaft ein Lebensjahr wert? Prof. Dr. Nicolas Ziebarth, Gesundheitsökonom an der Cornell Universität in Ithaca, New York, gibt die Antwort im Interview.