„Die Veränderung der Berichterstattung in den klassischen Medien über schwere Straftaten, die Meinungsblasen und Algorithmen in den sozialen Medien und die Verfügbarkeit authentischer Aufnahmen aus Überwachungskameras haben allesamt den Effekt, dass das subjektive Sicherheitsempfinden tendenziell abnimmt”, so Bliesener.
Jedoch verstärken die Medien nicht nur die Annahme, dass es in Deutschland mehr Kriminalität gibt als die Zahlen zeigen, sie füttern auch jene Menschen mit Munition, die dem Vorurteil glauben schenken, dass Migranten krimineller sind als Deutsche. Im Artikel „Die Silvesternacht hallt nach” widmet sich Die Debatte diesem Phänomen im Detail. Das Credo auch hier: Die aktuelle Art der Medienberichterstattung fördert den Glauben, Flüchtlinge und Migranten seien krimineller und zwar mit verheerenden Folgen, schließlich steigt die Kriminalität gegenüber diesen Gruppen in den letzten Jahren an.
Aber ist es völlig aus der Luft gegriffen, dass Migranten und Flüchtlinge krimineller sind? Ein Blick auf die Zahlen suggeriert, dass die Behauptung zumindest statistisch ihre Berechtigung hat. Denn ein Blick in die PKS zeigt: Für das Jahr 2018 stehen 1.342.886 ermittelte Tatverdächtige mit deutschem Pass 708.380 Tatverdächtigen nichtdeutscher Herkunft gegenüber – gemessen an dem Anteil der Gesamtbevölkerung also proportional deutlich mehr Nicht-Deutsche als Deutsche.
Jedoch warnen die Experten vor voreiligen Schlüssen und Interpretationen. Weshalb, erklärt der Artikel „Kriminalität und Nationalität”: