„Die starken Kurssteigerungen beim Bitcoin sind vor allem darauf zurückzuführen, dass die Mehrheit von Bitcoins bereits im Umlauf ist und gleichzeitig die Nachfrage zuletzt stark gestiegen ist“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Prinz, stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT, an welchem die Entwicklung und Analyse von Blockchain-Anwendungen vorangetrieben wird.
Die gestiegene Nachfrage zeigt sich auch in den weltweiten Investitionen von Unternehmen und Hedgefonds in Kryptowährungen. Zuletzt investierte Tesla-Gründer Elon Musk 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoins. Im März 2021 führte Musks Ankündigung, einen Tesla zukünftig auch in Bitcoins bezahlen zu können, zu einem neuen Hype an den Märkten, der inzwischen auch private Anleger*innen erreicht. „Vieles, was wir momentan an den Märkten erleben, ist Spekulation“, sagt Prinz. Dennoch sieht er die Kursentwicklung noch nicht am Ende: „Bislang hat die breite Bevölkerung noch gar keine Kryptowährungen. Wenn diese aber erst einmal beginnt, Kryptowährungen nachzufragen und auch für den regulären Zahlungsverkehr zu verwenden, wird der Kurs weiter steigen“.
Trotzdem halten die Experten es in der näheren Zukunft nicht für wahrscheinlich, dass sich Kryptowährungen wie Bitcoin als permanentes Zahlungsmittel etablieren. Zu stark sind die Kursschwankungen von einem Tag auf den anderen. Allerdings gibt es unter den aktuell rund 10.000 verschiedenen Kryptowährungen auch solche, die an einen festen Währungskorb gebunden sind. Diese sogenannten ‚stablecoins’ sind im Wert stabiler, weshalb Expert*innen in ihnen grundsätzlich mehr das Potenzial sehen, das uns bekannte Geld langfristig abzulösen.
Kommt nun der digitale Euro?