Bisher werden Roboter nur in wenigen Heimen eingesetzt. An mangelnder Akzeptanz liegt dies jedoch nicht. Ganz im Gegenteil: Eine aktuelle Feldstudie der Universität Basel legt sogar nahe, dass Menschen, die besonders auf Hilfestellung angewiesen sind, Roboter überwiegend positiv aufnehmen, da sie von deren Unterstützung profitieren. „Manche Patienten möchten sogar in bestimmten Angelegenheiten lieber einen Roboter bei sich haben als einen Menschen, etwa bei Waschungen im Intimbereich“, sagt Bendel. „Der eigentliche Grund, warum die Roboter, an denen bereits seit vielen Jahren geforscht wird, noch nicht stärker eingesetzt werden, ist das Geld“, sagt Prof. Dr. Karsten Weber vom Institut für Sozialforschung und Technikfolgenabschätzung an der OTH Regensburg. Weder Kranken- noch Pflegeversicherungen würden momentan die Kosten für solche Assistenzsysteme tragen, weshalb die Patienten selbst dafür aufkommen müssten.
Ein Problem, das in der Zukunft jedoch nur noch eine untergeordnete Rolle spielen sollte. Wie bei anderen technischen Geräten auch, ist es wahrscheinlich, dass die Preise für KI-gestützte Pflegeroboter im Laufe der Jahre sinken. So könnte es schlussendlich gerade mit Hinblick auf den demographischen Wandel und den Mangel an Pflegekräften aus wirtschaftlichen Gründen doch dazu kommen, dass Roboter Pfleger ersetzen. „Ich gehöre damit zwar zu einer starken Minderheit, aber meine Prognose ist, dass es irgendwann ein Luxusgut sein wird, von einem Menschen gepflegt zu werden“, sagt Weber. Auch Bendel sieht dieses Szenario als eine Möglichkeit, betont jedoch, dass in einem reichen Land wie Deutschland wirtschaftliche Gründe nur vorgeschoben seien. „Jeder Patient sollte selbst darüber verfügen können, in welchem Ausmaß und auf welche Weise er von Maschinen gepflegt wird. Um das festzulegen, würde sich am besten eine Patientenverfügung eignen“, sagt er.