Eines der oft zitierten Risiken ist der Umgang mit den Daten. Viele haben Angst vor Datenmissbrauch. Wie soll damit umgegangen werden?
Das ist ein wirklich schwieriges Spannungsfeld, denn zum einen brauchen die neuronalen Netze eine große Menge an Daten, zum anderen enthalten große Datenmengen immer auch Informationen, die missbraucht werden können, vor allem wenn es um Daten geht, die Personen betreffen. Hier muss eine breite und fundierte Debatte in der Gesellschaft angestoßen werden. Verschließen wir uns davor Daten zur Verfügung zu stellen, bremsen wir viele positive Entwicklungen aus. Auch unsere Stellung im internationalen Wettbewerb würde nachteilig beeinflusst, was wiederum negative sozioökonomische Folgen hat, die jeden Bürger und jede Bürgerin betreffen. Diese Zusammenhänge sind den meisten Menschen nicht klar. Viele lassen sie sich von irrationalen Ängsten beeinflussen, gehen aber gleichzeitig an anderen Stellen sehr sorglos mit Technik um oder entscheiden einfach aus Bequemlichkeit. So machen sich zum Beispiel die wenigsten Menschen die Mühe, Ihre E-Mails verschlüsselt zu versenden, obwohl die Inhalte oft privat sind und sie mehr als unglücklich wären, wenn jemand anderes als der Adressat die Nachrichten zu lesen bekommt. Und ganz auf die Technik verzichten wollen sie auch nicht.
Eine andere Sorge ist, dass durch KI viele Arbeitsplätze verloren gehen könnten. Welche Auswirkungen könnte KI auf den Arbeitsmarkt haben?
Es gibt zahlreiche Tätigkeiten bei denen absehbar ist, dass eine Maschine das irgendwann besser und zuverlässiger kann. Dadurch werden einige Berufe wegfallen oder sich zumindest stark verändern. Gleichzeitig entsteht dadurch aber auch ein Bedarf an neuen Tätigkeiten und Fähigkeiten. Diese sind nicht nur technischer Art, es muss sich ja auch immer jemand um das ganze Drumherum und die Organisation kümmern. Ich bin daher was den Arbeitsmarkt angeht nicht so pessimistisch wie manch anderer. Es steht aber außer Frage, dass er einem großen Wandel unterliegen wird.