Auch das äußere Erscheinungsbild bestimmt die Akzeptanz der Pflegeroboter. Bis heute beruht der zentrale Forschungsstand zu dem Erscheinungsbild von Robotern auf der veralteten Uncanny Valley Theorie. Je mehr der Roboter einem Menschen ähnelt, desto unheimlicher wirkt er auf den Nutzer, so ihre zentrale Aussage. Es gibt bereits neue Hinweise darauf, dass ältere Menschen positiver auf humanoide Hüllen bei Robotern reagieren, wohingegen die jüngere Generation offener ist für andere Designs. Die Experten sind sich aber nicht einig, wie die Hülle der Roboter konkret designt sein sollte. „Gerade bei Pflegebedürftigen und älteren Menschen mit psychischen Störungen oder Demenz ist es wichtig, die Roboter menschenähnlich zu gestalten”, sagt Krämer. „Allerdings dürfen die intelligenten Systeme keinesfalls menschliche Eigenschaften vorspielen, um kognitiv eingeschränkte Personen nicht zu verwirren.” Manzeschke stimmt der Sozialpsychologin zu: „Wir sollten eher auf eine klare Differenzierung zwischen Pflegeroboter und Pflegekraft setzen, um Pflegebedürftige mit kognitiven Einschränkungen nicht weiter zu verwirren.”
Trotz all der offenen Fragen sind sich die Experten einig, dass die KI langfristig im Pflegewesen zum Einsatz kommen wird – abzuwarten bleibt, welche Aufgaben sie übernehmen und wann sie einsatzfähig sein wird. Bevor dies geschieht, betont Manzeschke die Bedeutung des öffentlichen Diskurses: „Wir müssen uns als Gesellschaft klar werden, welche Art der Pflege wir in Zukunft haben wollen”.