Schließen sie damit aber nicht eine relativ große Gruppe an Menschen aus?
Ja natürlich, aber ich schließe mit jeder Erhebungsmethode Leute aus. Man muss immer gucken, wen man erreicht. Online erreichen wir manche Leute nicht, andere wiederum sehr gut. Ich halte das Problem hier in Deutschland für eher gering. Wir haben eine hohe Online-Penetration und bis auf ein paar sehr alte Bürger, haben wir alle gut abgebildet.
Nun haben wir in Deutschland aber natürlich relativ viele ältere Bürger, was problematisch sein kann. Da hilft uns allerdings unser Panel-System und die Tatsache, dass wir die Stichproben sehr fein quotieren können. Zwar ist Alter einer der wenigen Bereiche, bei denen unser Panel nicht exakt dem Bevölkerungsanteil entspricht, aber wir haben genügend ältere Menschen im Panel, um die Stichproben so zu ziehen, dass sie repräsentativ sind.
Die Problematik tritt eher auf, wenn es um Fragen zur Mediennutzung geht; im politischen Bereich ist das kein Problem.
Wäre es denn in Zukunft denkbar, stärker auf Daten aus den Sozialen Medien zurückzugreifen?
Ich denke wir sollten da in jedem Fall offen für sein. In Bezug auf Social-Media-Daten muss man derzeit allerdings bedenken, dass es in Deutschland relativ schwierig ist. Twitter beispielsweise spielt in Deutschland noch kaum eine Rolle – das ist eine sehr elitäre Gruppe, die es nutzt. Da kann man also keine repräsentative Umfrage durchführen. Bei Facebook liegt das Hauptaugenmerk noch auf dem sozialen Austausch. Da muss man wirklich schauen, ob es sinnvoll ist.
Wir erheben bereits Daten aus den sozialen Netzwerken und werten sie auch teilweise aus. Nur in unsere Modelle vor allem im Bereich der Wahlforschung fließen sie derzeit nicht ein. Selbst weltweit sehe ich das derzeit noch nicht. Es gibt vereinzelte Zufallserfolge, aber da würde ich dann wirklich sagen, dass die Marktforschung da mehr Treffer landet.