Wie könnten solche Nudges aussehen?
Es gibt bereits eine Reihe von Nudges, die Ihnen vielleicht auch schon begegnet sind. Beispielsweise hat Twitter eine Funktion eingeführt, mit der Nutzer*innen dazu animiert werden sollen, Informationen, die sie teilen, zuvor selbst zu überprüfen: Wenn man einen Artikel retweeten will, wird man gefragt, ob man den Artikel nicht zuerst lesen will. Dieser Nudge zielt auf den Inhalt ab: Die Nutzer*innen werden quasi dazu angestupst, selbst einen Faktencheck zu machen. Wir überlegen, was es darüber hinaus geben könnte und was stärker auf das Teilen per se eingeht – beispielsweise ein Nudge, der die soziale Komponente anspricht und darauf hinweist, von wie vielen Nutzer*innen der Beitrag schon „disliked“ wurde. Solche Nudges werden wir aber erst in der zweiten Projektphase testen.
Wie werden die Tests ablaufen?
Die Nudges, die wir auf Grundlage der Erkenntnisse aus der ersten Projektphase entwerfen, werden zunächst in einer simulierten Umgebung – also beispielsweise in einer Art nachgebautem Twitter – in einem Online-Experiment getestet. Dabei schauen wir uns an, bei welcher Art von Interventionen Informationen eher weitergeleitet beziehungsweise nicht weitergeleitet werden, also welche Nudges am erfolgversprechendsten sind. Denn bevor ein Nudge großflächig ausgerollt wird, wollen wir uns sicher sein, dass er auch funktioniert.
Die entwickelten Nudges müssten also von den Plattformen umgesetzt werden. Sind diese dazu bereit?
Seitens der Plattformen gibt es durchaus Bereitschaft dazu, solche Nudges zu implementieren. Schließlich wäre die Alternative für viele Plattformen eine stärkere Reglementierung. Auch die Plattformen selbst beschäftigen sich mit der Frage, wie sie die Verbreitung von Fehlinformationen eindämmen können.