Auch der Deutsche Ethikrat, in dem Höfling Mitglied ist, hat sich 2015 intensiv mit dem Hirntod beschäftigt. In der Stellungnahme wird zum einen deutlich, dass der Hirntod ein sicheres Todeszeichen ist, andererseits wird teilweise bezweifelt, dass der Hirntod mit dem Tod des Menschen gleichzusetzen ist. Der Deutsche Ethikrat ist aber einstimmig der Auffassung, dass die Organentnahme mit Vorliegen des Hirntods zulässig ist. „Für die betroffenen Patienten”, betont Vollmann „hat die wissenschaftliche Diskussion über den Hirntod und die Grenze zwischen Leben und Tod aber keine praktische Relevanz”. Silke Schicktanz fordert deshalb „maximale öffentliche Transparenz über den Hirntod und seine Diagnostik, um die Bedenken in der Bevölkerung auszuräumen.”
Bedenken, die wohl noch deutlich stärker wären, wenn in Deutschland eine ähnliche Situation, wie in vielen anderen europäischen Ländern herrschen würde. Dort ist sogar die Organentnahme nach dem Herzstillstand („Non-Heart-beating-Donation”) schon vor Feststellung des Hirntods möglich. Nach Herzstillstand und dem Warten von fünf bis zehn Minuten, können dann die Organe entnommen werden, weil man aus medizinischer Sicht weiß, dass der Hirntod ebenfalls eingetreten ist. Weil ein Herzstillstand deutlich häufiger als der diagnostizierte Hirntod auftritt, können dadurch auch deutlich mehr Organe gespendet werden. Herzchirurg Meiser würde eine solche Regelung auch in Deutschland begrüßen: „Für ein Versterben gibt es immer zwei Gründe: Entweder der irreversible Ausfall des Gehirns oder der irreversible Ausfall des Herz-Kreislauf-Systems. Das eine bedingt aber immer das andere. Ich bin daher der Meinung, dass man das Herztod-Kriterium auch für Deutschland diskutieren sollte.”
Höfling macht hingegen deutlich: „Der sogenannte Herztod ist nach geltendem Recht keine hinreichende Bedingung für eine Organentnahme.” Und auch der Deutsche Ethikrat hat eine Organspende nach dem Herztod ausgeschlossen – insbesondere deshalb, weil die Grenze zwischen Wiederbeleben des Patienten und Entnahme seiner Organe nicht mehr eindeutig sei. Für das Vertrauen der Bevölkerung in die Transplantationsmedizin ist diese Trennung aber wesentlich.
04.09.2018, 4:55 Uhr
Kommentar gelöscht. Wir bitten Sie auf Unterstellungen zu verzichten und sich künftig sachgemäß an der Diskussion zu beteiligen. [Die Redaktion]
20.10.2022, 14:40 Uhr
damn bro
05.09.2018, 5:17 Uhr
Wie soll man mit-debattieren, wenn Kommentare gelöscht werden,
weil das was man als Meinung äussert den erstellern der Debattenseite
nicht gefällt, – das nennt man Zensur –
Somit haben sie nicht nur die angeblichen Unterstellungen gelöscht,
die sie gefunden haben, sondern auch gleich kommplett die GANZE
Meinungsäusserung,.
Und ! wo steht ein Gesetz, dass man im Denken – also theoretiisch
etwas nicht „unterstellen“ darf, dass es so SEIN KÖNNTE
ODER WOLLTEN SIE HIER NUR BEFÜRWORTER DER
ORGANSPENDE zu WORT kommen lassen?
Immerhin hab ich nicht gespamt und niemand beleidigt,
also darf man gar nichts mehr sagen um Menshcen
AUFMERKSAM zu machen
Gut dass ich das jetzt auch weiß!
Dann Leben sie doch weiterhin ihre Freiheitsaufassung aus!
Eintrag Ende.
05.09.2018, 11:56 Uhr
Liebe Frau Uhommes,
wir haben ihre Reaktion zu Kenntnis genommen. Verwehren uns aber dem Vorwurf eine einseitige Debatte zu führen. In unseren Artikeln wird das Thema multiperspektivisch behandelt, mit einem starken Fokus auf die Sicht von Wissenschaftlern verschiedenster Disziplinen. Einige dieser befürworten die Widerspruchslösung, andere sind dagegen. Hier herrscht ein relativ ausgeglichenes Meinungsbild innerhalb unserer Debatte.
Ihr Kommentar wurde vor allem gelöscht, da sich weite Teile nicht mit dem Thema Organspende befassen, sondern mit Vorwürfen gegen das politische System in Deutschland, die EU (die im Fall der Organspende, keinerlei Einfluss hat) und Herrn Spahn persönlich.
Die Themenkomplexe, die sich mit der Organspende befassen beantworten wir gerne an den Stellen, wo die Thematik auch beibehalten und nicht mit politischen Anschuldigungen vermischt wird.
Eine ausführliche Erklärung zum Thema Hirntod und auch zum „noch schlagenden Herzen“ finden Sie in dem obenstehenden Artikel.
Sie fragten außerdem, ob der Verkauf von Körperteilen kontrolliert wird. Hier gibt es klare rechtliche Bestimmungen und Organhandel ist verboten.
Sollten Sie weitere Fragen haben oder eine konkrete Meinung zur Organspende, bitten wir Sie diese ohne politische Anschuldigungen und mit klarem Fokus auf den Themenkomplex zu äußern.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr DieDebatte-Team
23.02.2019, 21:41 Uhr
Der Homo Sapiens ist die einzige Spezies, die sich in die Hose macht, weil sie ins Gras beißen muß. Und falls sich jemand findet, der ins Gras beißt und mit seinen Organen einem anderen Individuum das Leben rettet, muß das nicht einmal auf lange Sicht sein. Der Organempfänger ist dann zeitlebens auf Medikamente angewiesen, damit die Spende des Toten nicht abgestoßen wird.
Nein, ich bin kein Gegner der Organspende. Solange der Spender seine Einwilligung erklärt hat. Wenn allerdings von der großen Masse des Volkes verlangt wird, sich pro oder kontra Widerspruch zur Organspende auszusprechen, dann sehe ich darin eine massive Verletzung ethischer Grundsätze. Denn genau dann mutiert der ach so hoch entwickelte Homo Sapiens zum puren Schlachtvieh.
27.11.2020, 10:07 Uhr
Nichts gegen dich….Aber es heißt MENSCHEN
18.03.2023, 17:23 Uhr
Durch Organspende wird man voll zum Hero!!!!
18.03.2023, 17:29 Uhr
Ich habe mich kritisch zur Organspende und zum Hirntod-Konzept geäußert, warum wird das gelöscht???
18.03.2023, 17:32 Uhr
Ich versuche es noch einmal: Das Hirntod-Konzept überzeugt mich nicht. Für mich sind das Sterbende, die dann auf dem OP-Tisch aus dem Leben gehen. Wer das für sich selbst verantworten kann so zu sterben, um anderen zu helfen, sollte Organspender werden. Ich selbst finde das ungeheuerlich und ja auch gruselig…
20.03.2023, 9:24 Uhr
Guten Tag,
vielen Dank für Ihre persönliche Einschätzung zum Thema. Die Löschung war wohl ein technischer Fehler im System. Wir bitten um Entschuldigung.
Viele Grüße
Ihr Die Debatte-Team