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Organe gesucht – Was tun, wenn Niere, Leber, und Herz knapp werden?

Die Live-Debatte zum Thema Organspende im Zeiss-Großplanetarium in Berlin.

15 Kommentare

Wir würden gerne erfahren, was Sie persönlich über Organspende denken und wie Ihnen die-debatte.org gefällt. Nehmen Sie hier an unserer 5-minütigen, anonymen Umfrage teil. Die Antworten werden von der Abteilung für Kommunikations- und Medienwissenschaften der TU Braunschweig in einem begleitenden Forschungsprojekt ausgewertet.

Während mehr als 10.000 Menschen in Deutschland dringend auf ein Spenderorgan warten, sinkt die Zahl der Organspender von Jahr zu Jahr. 2017 lag sie bei 797 und erreichte damit den niedrigsten Stand seit 20 Jahren.

Wo liegen die Gründe für die mangelnde Bereitschaft zur Organspende? Fehlt es an Aufklärung, Werbekampagnen oder an Vertrauen in das System? Skandale rund um die Organspende gab es zuletzt schließlich viele. Auch um die rechtlichen und ethischen Fragen wird gerungen. Braucht es neue Anreizsysteme oder könnten gar neue Regelungen die Spendenbereitschaft erhöhen? Und: Gibt es alternative Ansätze aus der Forschung, die eine Spende von Mensch zu Mensch in Zukunft überflüssig machen könnten?

Diese und weitere Fragen rund um das Thema Organspende diskutierten Expertinnen und Experten bei „Die Debatte“ am 23. März 2018 ab 19 Uhr im Zeiss-Großplanetarium, Prenzlauer Allee 80, 10405 Berlin.

Auf dem Podium zu Gast waren Dr. Solveig Lena Hansen vom Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen, Dr. Axel Rahmel, medizinischer Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation und Prof. Dr. Dr. h.c. Bruno Reichart, Herzchirurg und Sprecher des interdisziplinären Sonderforschungsbereichs Xenotransplantation an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Moderiert wird die Veranstaltung von Christoph Koch (Stern) und Dr. Mai Thi Nguyen-Kim (freie Wissenschaftsjournalistin).

 

Foto: WiD/Gesine Born
Foto: WiD/Gesine Born

Dr. Solveig Lena Hansen

„Bei einem so sensiblen Thema ist Zeit und eine transparente Diskussionskultur notwendig. Es sollten auch Themen angesprochen werden, die bisher eher tabuisiert werden oder Unbehagen auslösen – wie etwa die eigene Sterblichkeit. Hier braucht es eine offene Diskussion, die auch skeptische Perspektiven gleichwertig einbezieht.“

Dr. Axel Rahmel

„Uns fehlt es in Deutschland an einer Kultur der Organspende: Das Denken an und das Fragen nach einer Organspende sollte zur Selbstverständlichkeit werden –sowohl für jeden Einzelnen von uns zu Lebzeiten, um eine Entscheidung zu treffen, als auch für die Angehörigen und die Ärzte in den Kliniken am Lebensende, damit der Wille des Verstorbenen umgesetzt wird.“

Foto: DSO

Prof. Dr. Dr. h.c. Bruno Reichart

„In Deutschland braucht es verbesserte Abläufe bei den Spendenkrankenhäusern, um mehr Organe transplantieren zu können. Darüber hinaus muss man auch an die Alternativen denken: Warum nicht auch die Organentnahme nach Kreislaufstillstand? Warum nicht auch langfristig Gewebe- und Organspenden von Spezies, die von der unseren weit entfernt sind – also genmodifizierte Schweinen als Organspender?“

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15 Kommentare

  • Steffen Schmidt

    15.03.2018, 10:18 Uhr

    Ein kommerziell ausgerichtetes Gesundheitswesen und „Spenden“ – Wie soll das zusammengehen? Gewinnorientierte Krankenhäuser und Chefärzte sind einfach der falsche Weg. Und eine privatrechtliche Stiftung zur Verteilung der Organe macht das System überdies intransparent.
    Ich denke, das sind die Hauptgründe für die Diskrepanz zwischen Spendenbereitschaft in Umfragen und in der Realität der Spenderausweise.

  • Dirk Leopold

    21.03.2018, 18:22 Uhr

    Ich habe meiner Frau einen Teil meiner Leber gespendet. Ich würde es wieder tun und habe auch einen OSAusweis für später.
    Es ist ein tolles Gefühl helfen zu können.
    Bei welcher Krankheit kann man sonst helfen?

  • Katerina

    21.03.2018, 21:53 Uhr

    Ich bin total dafür, wenn ich sowieso tot bin und meine Organe noch nicht über die Wupper – und jemandem das Leben retten können – dann sollen sie das selbstverständlich! Es sollte nur dann nicht geschehen, wenn man ausdrücklich dagegen ist.

  • Sinead

    23.03.2018, 17:07 Uhr

    Ich lehne eine Spende ab. Ein sog. Hirntoter Patient ist ein Mensch im Sterbeprozess. Ein Toter könnte nicht mehr beatmet werden. Wenn es bei mir soweit ist, möchte ich in Ruhe gehen dürfen und nicht auf dem OP Tisch „verwertet“ werden.
    Weiterhin lehne ich es ab, ein Spenderorgan zu erhalten.
    Jeder mag für sich selber entscheiden, deswegen bin ich gegen die Wiederspruchslösung.
    Eine Spende ist immer freiwillig, dazu darf niemand gezwungen werden.

    • Roman

      03.12.2018, 15:54 Uhr

      Liebe Sinead,

      wer dagegen ist, ist halt dagegen. Für mich einigermaßen schwer zu verstehen, aber natürlich ist das dein gutes Recht.
      Das hat aber nichts mit der Widerspruchslösung zu tun. Denn wer dagegen ist, der soll das bitte gefälligst auch sagen bzw. zum Ausdruck bringen. Und dann ist das ja auch OK und muss dann halt so akzeptiert werden – die Widerspruchslösung hat ja nichts mit Zwang zu tun, sondern ändert nur die Ausgangslage, was ich für vollkommen legitim halte – ob man das Spenden nun ablehnt oder nicht.

  • Manuela

    23.03.2018, 19:31 Uhr

    Wird genug getan um Hirntod-Fehldiagnosen zu erkennen, aus ihnen zu lernen, und Ärzte die fahrlässig gehandelt haben zu bestrafen?

  • Manuela

    23.03.2018, 19:37 Uhr

    Ihr behauptet es gäbe keine Interessenskonflikte bei der Organentnahme?
    Darf der Transplantationsbeauftragte die Hirntoddiagnose durchführen?

  • haberland

    23.03.2018, 19:53 Uhr

    Warum ist kein Sterbeforscher auf der Bühne, der sich kritisch mit der willkürlichen – nein, interessengetriebenen – Definition des Hirntodes auseinandersetzt?
    Die Organspender sind ja keine Leichen, dann wären sie nicht mehr als Organspender zu gebrauchen, sondern Sterbende.

  • Rolf Palz

    23.03.2018, 20:23 Uhr

    Organspendern sollte Vorrang vor Nicht-Spendern gewährt werden, unabhängig von Dringlichkeit. Wer es bewußt ablehnt, ein Organ zu spenden, sollte auch nur eines erhalten, wenn es von niemand anderem benötigt wird.

  • Danielle Heinen

    24.03.2018, 9:43 Uhr

    Nun ein Thema was die Welt bewegt…… Aber für mich persönlich steht fest…..Ich spende keine Organe….und ich will auch auf gar keinen Fall ein fremdes Organ haben…. Bin sogar bei Blut am überlegen es zu verweigern …aber das kommt auf den Fall an…. im Familienbund…bei meinen Kindern, Enkeln oder Geschwistern, würde ich im Ernstfall eine Lebend Spende leisten…wie Niere,Teil Leber, Blut oder was auch immer…….Nun zu meinem Warum
    Ich glaube nicht an den Hirntod…. den gibt es für mich nicht…. und dann wird in einigen europäischen Ländern sogar schon bei Herzstillstand, vorbereitet zur Organspende…..das ist für mich Mord…sorry…. Gott hat uns das Leben gegeben und es mit einer für jeden Menschen zuständigen DNA versehen…. und wenn ich und ich rede nur für mich, in irgendeiner Art zu Schaden kommen sollte…. dann will ich mit meinen Organen beerdigt werden …weil ich an die Auferstehung glaube…nun kann man mich für verrückt halten oder auch nicht….ich stehe auf dem Standpunkt…und für mich gilt auch das Gebot…DU sollst nicht begehren deinen Nächsten Hab und Gut und alles was sein ist….. In meinen Augen ist das Ganze ein Akt der Pharmaindustrien und der Ruhm und ehre der Herren Ärzte gemacht…denn wenn man einen Krebs oder Hirntumor hat..kann man auch nur sterben und nicht transplantieren… Wie lange das eigene Leben dauert liegt nicht in unserem Ermessen…Auch sehe ich das Organspender…keine freie Menschen mehr sind….sie machen sich abhängig vom Wohlwollen der Organ Industrie……

  • Pia Dietl

    24.03.2018, 11:57 Uhr

    Der Begriff „Hirntod“ ist nicht gleichbedeutend mit dem Exitus. Sogenannte Experten haben einfach mal einen neuen Begriff erfunden und die normalen Leutchen sollen das dann so schlucken. Wenn ihr soweit seit, den Menschen eines natürlichen Todes sterben zu lassen und die Organe danach zu verwenden, dann wäre ich auch dafür.
    Aber aus einem noch lebenden Wesen Herz, Knochen, Haut etc. zu entfernen ist einfach abscheulich. Denke auch das viele Ärzte, Angehörige da psychisch sehr mit zu kämpfen haben.
    Wir sind eben nicht nur Vernunftwesen und mir reicht es nicht zu sagen
    „Ach solange man hilft ist es ja gerechtfertigt- ganz egal was in einem Sterbenden vor sich geht“
    Gibt ja einige Berichte von ehemaligen Wachkomapatienten, die beschreiben, dass sie alles mitbekommen haben, sich nur nicht äußern konnten, quasi gefangen in ihrem Körper waren.
    Solange wir überhaupt nicht wirklich wissen zu was das Bewusstsein in der Lage ist,
    sollten wir aufhören Dr.Frankenstein zu spielen.

    • Redaktion Die Debatte

      28.03.2018, 16:09 Uhr

      Liebe Pia Dietl,

      in der Wissenschaft wird überwiegend der Hirntod nicht mit dem Exitus gleichgesetzt. Dennoch ist die herrschende Meinung, dass der Zustand des Hirntods irreversibel ist und es ausgeschlossen ist, dass jemand aus diesem Zustand wieder erwacht. Zudem gilt die Diagnostik des Hirntods als medizinisch unstrittig. Expertenmeinungen und der Stand der Forschung dazu finden Sie auch in unserem Artikel über den Hirntod: https://www.die-debatte.org/organspende-ethik/

      Beste Grüße
      Ihr Debatten-Team

  • hamid

    13.03.2023, 16:12 Uhr

    guten tag
    wolte mich informieren über mein organen zu spenden

    • Redaktion Die Debatte

      15.03.2023, 10:57 Uhr

      Vielen Dank für Ihr Interesse. Auf unserer Seite finden Sie viele wissenschaftliche Kontroversen und Hintergründe zum Thema Organspende.