Was wären mögliche Lösungsansätze?
Man kann diese Rahmenbedingungen verändern und könnte z.B. Plastikprodukte steuerlich belasten. Dadurch würden viele Plastikprodukte im täglichen Gebrauch durch andere ersetzt. Gleichzeitig muss man aber beachten, dass es bei jeder Veränderung der Rahmenbedingungen Personen geben wird, die sich an der Änderung stören. Es ist daher entscheidend, dass eine jede Veränderung von der Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen wird.
Würde es helfen, Plastikprodukte zu verbieten?
Auch das geht nur, wenn die Bevölkerung es mitträgt. Die Menschen müssen von sich aus bereit sein, Steuerungsmaßnahmen wie Verbote zu akzeptieren. Wenn diese Bereitschaft nicht vorhanden ist, wird die Bevölkerung Verbote und andere Maßnahmen nicht tolerieren und die Politik dafür später bei Wahlen abstrafen.
Welche anderen Anreize gibt es, um Plastik in unserem Alltag zu reduzieren?
Was immer wirkt sind, wie schon gesagt, monetäre Anreize, also beispielsweise für die Plastiktüte im Supermarkt einen kleinen Aufschlag zu verlangen. Seitdem in Wales 2011 Gebühren für Plastiktüten eingeführt wurden, ist der Gebrauch von Plastiktüten zurückgegangen. Gleichzeitig ist der Anteil derjenigen gestiegen, die ihre eigene Tüte zum Einkauf mitbringen. Doch auch hier braucht es ein ausreichendes Bewusstsein in der Bevölkerung, damit diese Änderungen auch tatsächlich akzeptiert werden.
Reicht es, Menschen besser über die negativen Auswirkungen von Plastik zu informieren, um ein solches Bewusstsein zu erzeugen?
Es braucht mehr als die bloße Information, damit man an seinem Verhalten etwas ändert. Tatsächlich ist es sogar so, dass ein gewisses Maß an Bewusstsein bereits vorhanden sein muss, damit die Leute überhaupt Informationen zur Kenntnis nehmen. Erst wenn wir selber von der Sinnhaftigkeit des Klima- und Umweltschutzes überzeugt sind, unterstützen wir auch die Reduzierung von Plastikmüll und überdenken unser eigenes Tun.