Foto: Jushua Coleman/unsplash

11 Fragen – 11 Antworten

Die wichtigsten Fakten zu Plastik

Plastik ist heutzutage in unserer Umgebung allgegenwärtig. Das war nicht immer so. Denn erst seit 1950 wird Kunststoff in Einzelhandel und Industrie eingesetzt. Doch inzwischen ist ein Alltag ohne Plastik  – denkt man an seinen Computer, seine Zahnbürste und den Schokoriegel – kaum noch vorstellbar.

 

Was ist Plastik?

Als Plastik werden Kunststoffe aller Art bezeichnet. Sie haben gemeinsam, dass sie in ihrer Form in der Natur nicht vorkommen. Chemisch gesehen sind Kunststoffe organische Stoffe. Als solche enthalten sie alle Kohlenstoff. Weitere enthaltene Elemente sind Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel. Kunststoffarten sind zum Beispiel Polyester, Polyethylenterephthalat (PET) oder Polyamid.

 

Woraus wird Plastik gemacht?

Plastik wird aus Erdöl, Kohle und Erdgas gewonnen. Etwa fünf Prozent des aus Raffinerien kommenden Erdöls wird in der Kunststoffindustrie verbraucht. Mit neuen Methoden lassen sich mittlerweile auch Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais, Zucker oder Holz herstellen, sogenannte biobasierte Kunststoffe. Ihr Anteil am weltweiten Plastikmarkt beträgt nur etwa 1,5 Prozent.

 

Wie wird Plastik hergestellt?

Das Rohbenzin wird in einem chemischen Prozess zu einem völlig anderen Stoff verwandelt. Dabei werden die Kohlenwasserstoffverbindungen aufgebrochen und umgebaut, so dass sie sich zu großen netz- oder kettenförmigen Molekülen (Polymere) umwandeln. Diverse Zusatzstoffe wie Weichmacher, Stabilisatoren, Farbstoffe etc. verleihen dem Kunststoff die gewünschten Eigenschaften.

 

Seit wann gibt es Plastik?

Erst seit den 1950er-Jahren wird Plastik im großen Stil produziert. Während des zweiten Weltkriegs wurde die Entwicklung von Kunststoffen aufgrund seiner Vielseitigkeit vom amerikanischen Militär vorangetrieben. Danach entdeckten die Plastik-Hersteller auf der Suche nach neuen Kunden den Haushaltsmarkt für sich.

 

Warum wird Plastik überhaupt verwendet?

Plastik ist in der Herstellung verhältnismäßig günstig und lässt sich in vielen verschiedenen Bereichen einsetzen. Der größte Vorteil von Plastik ist jedoch seine Haltbarkeit. Dieser wird allerdings dann zum Nachteil, wenn das Plastik nach seinem Gebrauch in der Natur landet. Eine Plastikflasche beispielsweise braucht ungefähr 450 Jahre, um sich in der Natur zu zersetzen.

 

Wo wird Plastik überall eingesetzt?

Kunststoffe werden in nahezu allen Bereichen der Industrie eingesetzt. Die drei größten Einsatzgebiete in Deutschland sind jedoch Verpackungen (35 Prozent), Bauwesen (23 Prozent), Fahrzeugindustrie (10 Prozent) und Elektronik und Elektrotechnik (6 Prozent).

 

Wie wird Plastik nach dem Gebrauch in Deutschland verwertet?

In Deutschland wird nahezu 99 Prozent aller Kunststoffabfälle verwertet. Aber nur etwa 46 Prozent wird davon recycelt, etwa 53 Prozent der Abfälle wird verbrannt.

Weltweit wurde seit 1950 aber nur neun Prozent des Plastiks verwertet. Zwölf Prozent wurden zudem verbrannt. Die verbleibenden 79 Prozent befinden sich auf Deponien – oder in der Umwelt.

 

Wie groß ist die Plastikindustrie in Deutschland?

Deutsche Unternehmen produzieren knapp 20 Millionen Tonnen Kunststoff im Jahr. Damit machen sie einen jährlichen Umsatz von über 27 Milliarden Euro.

 

Wie viel Plastik wird weltweit produziert?

Jährlich werden etwa 311 Millionen Tonnen Kunststoff hergestellt. Eine Studie aus den USA geht sogar davon aus, dass es im Jahr 2015 bereits 380 Millionen Tonnen waren.

 

Wo begegnet uns überall Plastik im Alltag?

Ein modernes Auto besteht etwa zu einem Viertel aus Kunststoff. Haushalts- und Elektrogeräte, Spielzeug und Zahnbürsten bestehen fast ausschließlich aus Plastik. Und auch in unerwarteten Gegenständen findet sich Plastik: Plastik hält unsere Lebensmittel frisch, Kleidung wird durch Plastik wasserfest, und auch für Zahnfüllungen wird Plastik verwendet.

 

Wie viel Plastik verbrauchen wir?

Jedes Jahr verbrauchen wir in Deutschland durchschnittlich 130 Kilo Plastik pro Person. Davon sind etwa 37 Kilo Verpackungen, die direkt auf dem Müll landen. Damit liegt die Bundesrepublik 6 Prozent über dem EU-Durchschnitt.

Mehr zu dem Thema