An einem anderen Ansatz, um langfristig die Verschlüsselung von Daten sicherzustellen, arbeitet Peter Schwabe. Er forscht an Post-Quantenkryptographie – Algorithmen, die auf einem Laptop ausgeführt werden können, aber ebenfalls nicht von einem Quantencomputer zu knacken sind. „Ein Beispiel für Post-Quantenkryptographie sind hashbasierte Signaturen, die darauf beruhen, dass man sogenannte kryptographische Hashfunktionen nur vorwärts aber nicht rückwärts berechnen kann, für hinreichend große Parameter nicht einmal mit einem Quantencomputer“, so der Informatiker.
Der Vorteil: Solche Verfahren werden teilweise schon heute angewandt: „Als Nutzer bekommt man davon nichts mit, aber beispielsweise experimentiert Google schon jetzt im Browser mit Verfahren der Post-Quantenkryptographie und es funktioniert – auch wenn es insgesamt noch gelingen muss, diese deutlich effizienter herzustellen“, so Schwabe.
Post-Quantenkryptographie und quantenbasierte Protokolle zeigen es, Online-Banking und verschlüsselte Kommunikation könnte auch in Zukunft noch sicher möglich sein – und dennoch löst die Entwicklung von Quantencomputern eine ganz neue Dynamik in der Kryptographie aus. „Der ganze Forschungsbereich der Quantenkryptographie und Post-Quantenkryptographie ist natürlich auch Risikomanagement. Denn auch wenn es eine sehr realistische Chance ist, wissen wir nicht, ob ein Quantencomputer jemals gebaut wird, der zur Entschlüsselung in der Lage ist. Und da müssen wir schauen, dass wir trotzdem unsere Kommunikationssicherheit im Sinne aller Nutzer gewährleisten können“, so Schwabe.