Neben einer stabilen Fernsehverbindung machen Satelliten viele weitere Dienste möglich. Dazu gehören insbesondere Telefon- und Radioempfang, Internetverbindung, Navigation und Standortbestimmung auf dem Handy, Wettervorhersagen bis hin zu Live-Übertragungen von großen Ereignissen, wie der Fußballweltmeisterschaft, auf der ganzen Welt. Satelliten sind somit elementarer Bestandteil unseres täglichen Lebens und unverzichtbar für Mensch und Gesellschaft. „Erst beim Ausfall von beispielsweise Fernsehen und Telefon würden wir bemerken, wie wichtig Satelliten für unser alltägliches Leben sind”, so Bertrand. Doch neben den alltagsrelevanten Funktionen sind Satelliten auch elementar für die Forschung. Langzeitbeobachtungen der Erde – zum Beispiel zu Klimaveränderungen – wären sonst gar nicht möglich. So erhoffen sich Wissenschaftler*innen, Raumfahrtorganisationen und private Akteure durch immer neue Satelliten-Missionen wesentliche Erkenntnisse für die Erforschung der Erde sowie die Erforschung des Weltraums gleichermaßen.
Doch der Platz für die Satelliten im geostationären Orbit ist begrenzt. „Über den Hotspots wie Nordamerika und Europa kann man bereits eine relativ hohe Dichte der geostationären Satelliten erkennen. Viele Slots sind dort sogar mehrfach belegt”, sagt Bertrand. Daher steht immer wieder die Frage nach einer gerechten Verteilung der Plätze im geostationären Orbit zwischen Entwicklungsländern und Industrienationen im Raum. Um ein Minimum an Verteilungsgerechtigkeit herzustellen, wurde beschlossen, dass jedem Staat zumindest eine Position im geostationären Orbit zusteht – unabhängig von ihrem jeweiligen Grad der Weltraumaktivität und ihrer wirtschaftlichen Entwicklung.
Aktuell sorgt vor allem ein Satelliten-Projekt für viel Aufmerksamkeit: Das geplante Satellitennetzwerk „Starlink” von SpaceX. Bis spätestens 2030 soll das Projekt durch eine Kommunikation und Informationsübertragung in Lichtgeschwindigkeit für weltweiten und schnelleren Internetzugang sorgen. Dafür plant das Unternehmen in den kommenden Jahren 12.000 – 42.000 Satelliten im All – Insgesamt 900 Satelliten sind dort bereits jetzt positioniert (Stand November 2020). Im Gegensatz zu geostationären Satelliten sollen diese allerdings in einer deutlich geringeren Höhe von nur 340 – 1300 Kilometern über der Erdoberfläche platziert werden. So wird es in Zukunft wenig bis keine Verzögerungen bei der Datenübertragung geben, was insgesamt für eine deutlich schnellere Internetverbindung sorgen wird. Doch das Projekt sorgt auch für Kritik.