Das Projekt MOONRISE plant eine Technologie zu entwickeln, mit der man Mondregolith verformen und als Baumaterial nutzbar machen kann. Dazu verwendet das gemeinsame Projekt des Instituts für Raumfahrtsysteme (IRAS) der Technischen Universität Braunschweig und des Laser Zentrum Hannover e.V. ein 3D-Druck-Verfahren, bei dem nacheinander mehrere Schichten Regolith aufgetragen und mittels Laser geschmolzen werden.
„Die Idee ist, Materialien, die es vor Ort gibt, mittels Wärmebehandlung so zu verformen, dass man daraus beispielsweise Gebäude oder Straßen bauen kann, ohne dazu viel Material von der Erde mitnehmen zu müssen”, sagt Weltraumingenieur Prof. Dr.-Ing. Enrico Stoll, der das IRAS leitet. Denn der Transport von Materialien zum Mond ist enorm teuer – auch wenn die Schätzungen weit auseinander gehen. Stoll geht von Kosten zwischen 700.000 und 1 Million Euro pro Kilogramm Fracht aus. Der Drucker des MOONRISE-Experiments hat ein Volumen von eineinhalb bis zwei Litern und wiegt etwa drei Kilo. Allerdings kann der entwickelte Prototyp nur kleine Strukturen drucken. Um größere Objekte, wie beispielsweise Bauteile für Mondstationen, herzustellen, bräuchte es einen größeren Drucker.
Im Juli dieses Jahres wurde das Druckverfahren bereits erfolgreich unter Mondgravitation getestet. Aktuell ist MOONRISE auf der Suche nach einer Mitfluggelegenheit, um das Verfahren auch auf dem Mond tatsächlich testen zu können.
Während MOONRISE an einer Technologie zum Bau einer Mondbasis forscht, beschäftigt sich MaMBA damit, wie eine solche Basis konkret aussehen könnte. Zwar gibt es auf der Erde bereits mehrere Testhabitate, beispielsweise für psychologische Studien, aber keines, das auf anderen Himmelskörpern funktionsfähig wäre. Bei dem Projekt des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen soll deshalb ein Prototyp entstehen, der als Basis auf dem Mond oder Mars auch technisch umsetzbar ist.
„Der Prototyp muss mehrere Anforderungen erfüllen: Luft und Wasser müssen wiederaufbereitet werden, das Gehäuse muss druckfest sein und es muss Schutz vor der Weltraumstrahlung geben. Aber die Crew soll sich auch wohlfühlen in dem Habitat”, sagt Projektleiterin Dr.-Ing. Christiane Heinicke. Die Physikerin und Ingenieurin hat selbst im Rahmen einer psychologischen Studie an einer Mars-Simulation teilgenommen – ihre Erfahrungen aus diesem Experiment fließen in das Projekt mit ein.