Wie sollte man auf den angespannten Wohnungsmarkt nun reagieren?
Wir haben ein klassisches Versorgungsproblem. Darauf kann man nur reagieren, in dem man mehr Angebot schafft. Es müsste dazu vor allem viel mehr Bauland ausgewiesen werden und viel schneller Baugenehmigungen erteilt werden. Gleichzeitig braucht es Strategien, wie man die Bauzeit auch deutlich verkürzt. Dabei denke ich insbesondere an Modulbau- und Systembauweisen, damit es nicht drei Jahre, sondern nur drei Monate braucht, damit ein genehmigter Wohnungsbau bezugsfertig ist.
Warum ist überhaupt so wenig Bauland verfügbar?
Es gibt bereits vorhandene baureife Flächen, die von Spekulanten zurückgehalten werden, das ist höchst problematisch. Der zweite Aspekt betrifft aber all jene Flächen, die noch gar kein Bauland sind und erst von der öffentlichen Hand zu Bauland erklärt werden. Und hier hat die Planung in vielen Städten und Kommunen versagt. Denn über lange Zeit galt es die Innenentwicklung in Städten vor der Außenentwicklung voranzutreiben. Aber wenn es primär um Nachverdichtung – also dem Bebauen freier Flächen – geht, wird zu wenig an potentielle Flächen außerhalb der Kernstädte gedacht und bei den wenigen zur Verfügung gestellten Flächen explodieren die Bodenpreise. Das kann man momentan überall in den Ballungszentren Deutschlands gut beobachten.