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Listicle: Blockchain & Kryptowährung

10 Fragen und Antworten zu Blockchain und Kryptowährung

1. Was ist die Blockchain-Technologie?

Eine Blockchain ist eine Datenbank, in der fortlaufend Informationen  aufgezeichnet werden und die dezentral in einem Netzwerk von vielen Teilnehmenden  verwaltet wird. Aufgrund ihrer Fälschungssicherheit generiert die Blockchain Vertrauen in die gespeicherten Informationen. Insbesondere im Zusammenhang mit Kryptowährungen wie dem Bitcoin erfuhr die Technologie zunehmend Aufmerksamkeit.

 

2. Von wem wurde die Technologie entwickelt?

2008 erschien unter dem Pseudonym Satoshi Nakomoto ein Paper, das die Grundzüge der Blockchain-Technologie skizzierte. Ein Jahr später veröffentlichte Nakomoto mit dem Bitcoin die erste auf der Blockchain-Technologie basierende Anwendung. Bis heute ist unklar, ob sich ein Kollektiv oder eine Einzelperson hinter dem Pseudonym verbirgt.

 

3. Wie funktioniert die Technologie?

Eine auf der Blockchain-Technologie basierende Datenbank speichert Informationen in „Blöcken”. Jeder Block besitzt einen eigenen digitalen Fingerabdruck, den sogenannten „Hash”. Dieser Hash findet sich im nächsten Block wieder. Werden nun Daten in einem Block verändert, ändert sich automatisch auch der Hash-Wert und die Kette „reißt”, da der Hash-Wert im nächsten Block nicht mehr zum vorherigen passt. Zusätzlich gibt es die Datenbank nicht nur ein einziges Mal, sondern es gibt eine Vielzahl an Kopien, die auf vielen verschiedenen Servern gespeichert sind. Wenn sich Kopien ein und derselben Blockchain unterscheiden, gilt die Version der Mehrheit der vorhandenen Kopien.

 

4. In welchen Bereichen kommt Blockchain-Technologie zum Einsatz?

Derzeit wird die Blockchain-Technologie vor allem im Bereich der Kryptowährung, also bei Bitcoin, Ethereum und anderen digitalen Währungen, verwendet. Auch Urheberrechte elektronischer Kunstwerke lassen sich mittels eines sogenannten Non-Fungible-Token (NFT) auf einer Blockchain abbilden. Damit können virtuelle Kunstwerke erstmals fälschungssicher im Internet gehandelt werden – der Urheber bleibt dabei immer klar ersichtlich. Auch für die Nachvollziehbarkeit von Produkt- und Lieferketten finden sich Einsatzmöglichkeiten. Alle Produktions- und Transportschritte können mittels Blockchain transparent aufgezeichnet werden. Diese Aufzeichnung kann später nicht mehr manipuliert werden. Ganz allgemein lässt sich die Blockchain-Technologie zum Datenaustausch verwenden, wenn es unter den Beteiligten keine vertrauenswerte dritte Partei gibt.

 

5. Was ist Kryptowährung?

Kryptowährung ist ein digitales Zahlungsmittel  auf Grundlage der Blockchain-Technologie, also virtuelles Geld. Es ist ein Tauschmittel, das nur im Internet existiert und seit 2009 ohne weitere Zahlungsinstanzen wie Banken gehandelt werden kann. Seitdem hat sich der Wert für einen Bitcoin von 0,07 USD bis zwischenzeitlich über 60.000 USD (April 2021) vervielfacht. Der Kurs unterliegt dabei aber sehr starken Schwankungen.

 

6. Was unterscheidet Kryptowährung von Geld?

„Echtes” Geld wird durch eine Zentralbank verwaltet. Die Zentralbank bringt neues Geld in Umlauf und zieht Falschgeld aus dem Verkehr. Transaktionen zwischen zwei Parteien laufen – wenn es sich nicht um Bargeld handelt – ebenfalls über Banken, das heißt, über eine vertrauenswürdige dritte Instanz. Kryptowährungen hingegen funktionieren ohne eine Zentralbank oder Banken. Sie basieren auf der Blockchain-Technologie: Das macht sie fälschungssicher und sorgt für transparente, für alle einsehbare und nachvollziehbare Transaktionen. Es braucht also keine Bank mehr, um darauf vertrauen zu können, dass bei einer Überweisung alles stimmt. Jede*r kann alle Transaktionen nachvollziehen, keine Transaktion kann gefälscht oder manipuliert werden.

 

7. Welche Kryptowährungen gibt es derzeit bereits?

Die bekannteste Kryptowährung ist Bitcoin. Andere bekannte Kryptowährungen sind Ethereum, Dash, Stellar, NEM und Ripple. Daneben gibt es tausend weitere solcher Währungen. Manche, wie zum Beispiel Dogecoin, waren ursprünglich als Parodie auf Bitcoin gedacht, sind jedoch vom allgemeinen Hype erfasst worden und werden nun ebenfalls hoch bewertet.

 

8. Welche Anwendungen gibt es für Kryptowährung?

In der grundsätzlichen Anwendung unterscheidet sich Kryptowährung kaum von Bargeld. Allerdings sind sämtliche Transaktionen mit Kryptowährungen lückenlos in einer Blockchain hinterlegt. Erste Unternehmen, wie beispielsweise Microsoft, Wikipedia oder Tesla akzeptieren Bitcoins bereits als Zahlungsmittel. Da Kryptowährungen derzeit weder in Deutschland noch in der EU reguliert sind, ist der Weg hin zu einem allgemein akzeptierten oder gar regulären Zahlungsmittel aber noch weit.

 

9. Wo liegen die Chancen von Kryptowährung?

Inzwischen stoßen Kryptowährungen selbst bei Notenbanken auf großes Interesse und die Einführung rein digitaler Währungen wird bereits diskutiert. Auch große Zahlungsdienstleister und Unternehmen wie Facebook planen die Einführung eigener Kryptowährungen. Generelle Vorteile sind der weltweite, pseudonyme Einsatz ohne weitere Vermittlungseinsatz und minutenschnelle weltweite Transfers von auch größeren Summen.

 

10. Wo liegen Risiken?

Bislang unterliegen Kryptowährungen einer sehr starken Volatilität und sind sehr spekulativ. Nach Ansicht von Expert*innen sind Kryptowährungen daher keine seriösen Mittel für die Geldanlage privater Haushalte. Kritik besteht darüber hinaus an dem aufwendigen, sehr energieintensiven Mining-Verfahren.