Eine Debatte zielt per Definition darauf ab, die andere Person beziehungsweise die andere Seite von den eigenen Argumenten zu überzeugen. Ist eine Debatte also erst dann zu Ende, wenn alle Personen auf einer Seite stehen und dieselbe Meinung haben?
Nach meinem Verständnis von Debatten, zielt die Masse der öffentlichen Debatten weniger darauf ab, die andere Seiten von den Argumenten zu überzeugen, sondern eher darauf, Dritte von einer Meinung zu überzeugen. Meinungsvielfalt spielt selbstverständlich bei Debatten eine große Rolle und ist gerade in unserer Gesellschaft sehr wichtig. Ein Diskurs, der nur von einer Meinung dominiert wird, ist kein Diskurs. Debatten sind in der Realität häufig auch so angelegt, dass man zu einem Ende kommen kann und sich irgendwann ausreichend darüber unterhalten hat.
Bedeutet das Ende einer Debatte gleichzeitig, dass das Thema gesellschaftlich nicht mehr relevant ist?
Das ist schwer zu sagen. Das Ende einer Debatte kann möglicherweise ein Problem auch nur aufschieben und in die Zukunft verlegen. Andere Debatten wiederum können zu einem Konsens führen, also einer Übereinstimmung beziehungsweise einer Lösung.
Fallen Ihnen Beispiele für eine ausdiskutierte Debatte ein?
Die Masse der gesellschaftlichen Debatten, die bereits geführt wurden, könnte man jederzeit wieder aufnehmen, da es immer Menschen gibt, die anderer Meinung sind. Gerade bei wissenschaftlichen Debatten können Debatten durch neue Ideen, Entwicklungen, Innovationen oder Forschungsmethoden wieder aufgenommen werden. Einige gesellschaftliche Debatten kommen auch regelmäßig wieder auf, wie beispielsweise das Thema Nationalsozialismus. Gerade für uns Deutsche ein Debatten-Thema, das auch aus gutem Grund nicht vergeht, da auch heute noch aktueller Diskussionsbedarf dahingehend besteht.