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Zustimmen oder widersprechen?

Zur rechtlichen Dimension der Organspende in Deutschland

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Die niederländische Regierung hat ja gesagt – ja zur Organspende und ja zur Widerspruchsregelung. Per Gesetzesänderung wurde der Wechsel von einer Zustimmungsregelung hin zu einer Widerspruchsregelung vom niederländischen Parlament am 13. Februar 2018 beschlossen. Ab 2020 wird nun jeder volljährige Niederländer grundsätzlich Organspender, es sei denn, er entscheidet sich noch zu Lebzeiten aktiv dagegen.

In Deutschland ist das anders. Hier herrscht seit der Reform des Transplantationsgesetzes 2012 die Entscheidungsregelung. Zuvor galt lange die Zustimmungsregelung. Der Unterschied: Heute legt das Transplantationsgesetz fest, dass die Krankenkassen ihre Versicherten regelmäßig über die Organspende informieren müssen und eine Entscheidungshilfe geben sollen. So soll die Spendenbereitschaft gesteigert werden und sich jeder aktiv mit dem Thema Organspende auseinandersetzen.

„Die Entscheidungsregelung funktioniert nicht. Man muss sich weder mit dem Thema ernsthaft auseinandersetzen, noch ist man gezwungen eine Entscheidung zu treffen.“

Prof. Dr. Paolo Fornara, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie

„Letztendlich ist es aber weiterhin die alte Zustimmungslösung, man hat ihr nur einen neuen Namen gegeben“, sagt Prof. Dr. Bruno Meiser, Leiter des Transplantationszentrum München und Präsident der Stiftung Eurotransplant. Denn wer nicht aktiv der Organspende einwilligt, spendet nicht. Prof. Dr. Paolo Fornara, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie, sieht die momentane Regelung ebenfalls kritisch: „Die Entscheidungsregelung funktioniert nicht. Man muss sich weder mit dem Thema ernsthaft auseinandersetzen, noch ist man gezwungen eine Entscheidung zu treffen.“

Das ist in den Niederlanden nun anders. Denn die Entscheidung, ob die Organe nach dem Tod gespendet werden, hat nun der Staat der Bevölkerung abgenommen. Vorausgegangen waren lange und kontroverse Diskussionen über die Widerspruchslösung sowohl in der Gesellschaft als auch in der Politik. Wie schwierig und kontrovers die Entscheidung war, zeigte sich bei der Abstimmung im Parlament, als der entsprechende Gesetzesentwurf mit einer sehr knappen Mehrheit von 38 zu 36 Stimmen angenommen wurde.

Auch in Deutschland wird die Einführung einer Widerspruchsregelung immer wieder von Experten, Politik und Gesellschaft diskutiert. Die Hoffnung: Würde man das Transplantationsgesetz hin zu einer Widerspruchslösung ändern, würde die Zahl der Spender erheblich steigen. Stehen doch repräsentativen Umfragen zufolge rund 80 Prozent der Bevölkerung ohnehin hinter der Idee der Organspende. „Die Widerspruchslösung kann eine legitime Lösung sein, um dem Bürger, der der Organspende grundsätzlich positiv gegenübersteht, in seiner Bequemlichkeit entgegenzukommen,“ sagt Prof. Dr. Silke Schicktanz vom Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen. „Das setzt aber voraus, dass die Bürger darüber informiert sind, dass sie Organspender sind, solange sie nicht dagegen widersprechen“, ergänzt sie.

„Der Staat greift permanent in unser Selbstbestimmungsrecht ein. Wenn man nicht Organspender sein möchte, legt man das im Vorhinein fest“

Prof. Dr. Bruno Meiser, Leiter des Transplantationszentrum München und Präsident der Stiftung Eurotransplant

Für Medizinethiker Prof. Dr. Dr. Jochen Vollmann von der Ruhr-Universität Bochum ist die Widerspruchsregelung keine Option, sie sei „ethisch problematisch, weil sie ein Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht jedes Einzelnen über den eigenen Körper ist.“ Jenes Selbstbestimmungsrecht, welches zur Freiheit des Einzelnen und als wichtiger Bestandteil der Menschenwürde zählt, genießt im Grundgesetz besonderen Schutz. Und es reicht nach Auslegung vieler auch über den Tod hinaus. „Eine Widerspruchsregelung wäre die Kapitulation vor der Idee einer aktiven und freiwilligen  Spende und käme einer staatlichen Bevormundung gleich“, sagt Vollmann.

Inwieweit die Widerspruchslösung aber Personen tatsächlich daran hindert frei und bewusst eine Entscheidung zu treffen, ist unter den Experten strittig. Immerhin kann auch bei einer Widerspruchsregelung jeder der Organentnahme bewusst und aktiv widersprechen. „Wenn man nicht Organspender sein möchte, legt man das im Vorhinein fest“, sagt Meiser. Ohnehin, so führt er weiter aus, „greift der Staat permanent in unser Selbstbestimmungsrecht ein – auch bei persönlichen Belangen wie dem Tod. Wer verstirbt, ist an die gesetzliche Erbschaftsregelung gebunden – es sei denn, man formuliert ein Testament. Gleiches gilt auch für die Widerspruchslösung.“

„In den allermeisten Ländern wissen viele Menschen nicht, wie die rechtliche Regelung zur Organspende ist – in diesem Fall ist die Widerspruchsregelung problematisch“

Prof. Dr. Silke Schicktanz, Institut für Ethik und Geschichte der Medizin in Göttingen

In der Diskussion über Selbstbestimmung und Widerspruchsregelung spielt auch die Auseinandersetzung der Bevölkerung mit der Thematik eine Rolle. „In den allermeisten Ländern wissen viele Menschen nicht, wie die rechtliche Regelung zur Organspende ist – in diesem Fall ist die Widerspruchsregelung problematisch. Wir brauchen aber ein sehr hohes Maß an Aufklärung, um die Widerspruchslösung mit unseren ethischen und rechtlichen Grundbedingungen überhaupt in Einklang zu bringen“, sagt Schicktanz. Und auch für den Staatsrechtler Prof. Dr. Wolfram Höfling von der Universität Köln ist die Information und die Diskussion in der Bevölkerung ein zentraler Punkt: „Verfassungsrechtliche Bedenken gegen eine Widerspruchslösung bestehen nicht, wenn diese in eine wirklich offene und ehrliche Debatte über Organspende integriert ist.“

Unabhängig davon, ob sie eine gesetzliche Änderung der Organspende befürworten oder nicht, Einigkeit herrscht unter den Experten vor allem in einem Punkt: Eine Gesetzesänderung allein kann den Organmangel in Deutschland nicht lösen. In einem Statement der Deutschen Stiftung Organtransplantation, verantwortlich für die Koordination der Organspende in Deutschland, heißt es dazu: „Wir sind keinesfalls gegen eine Widerspruchsregelung. Aber wir glauben auch nicht, dass sie das alleinige Allheilmittel ist. Denn nicht nur die gesetzlichen Regelungen, sondern auch zu viele andere Gründe erschweren die Organspende in Deutschland.“

 

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13 Kommentare

  • Nana Uhommes communitmail

    04.09.2018, 8:15 Uhr

    Kommentar gelöscht. Wir bitten Sie auf Unterstellungen zu verzichten und sich künftig sachgemäß an der Diskussion zu beteiligen. [Die Redaktion]

  • Nana Uhommes

    08.09.2018, 9:45 Uhr

    Wissen sie was das hier ist , ich sage ihnen was das hier ist
    diese angebliche debatte ist keine debatte in dem Sinn,
    sondern ein Meinungs-beeinflussendes Portal, scheinbar
    von denen erstellt, die Organspende wollen

    Wenn dies nun eine Unterstellung ist, dann ist das dennoch einfach
    NUR MEINE MEINUNG und ich schreibe es um einen Beitrag zu
    geben, damit auch Andere Menschen mal – nachdenken , wie es hinter
    den Kulissen aussehen KÖNNTE , sowass nennt man auch Kritisch
    hinterfragen und ich hinterfrage auch kritisch dieses angebliche
    Meinungs-äusserungs-portal , woher soll ich wissen , wer denn dies
    Portal wirklichbetreibt ?
    Bin ich im Sicherheitsbereich tätig ? NEIN

    Was fällt Ihnen dann ein eine Meinung ,die schriftlich Bezug hat
    zu dem Thema und sachlich geäussert wird , einfach nach
    Belieben oder Nicht Belieben zu löschen,

    Geschriebe WORTE sind dass , was man MIT dem MUND sagt,
    , nur in diesem Falle als auf Papier,

    Also verbieten sie mein Kommentar , lassen sie doch die Leser
    drüber URTEILEN, welchen „Senf“ ich dazu beigetragen hätte
    Ich nenne das Ihrerseits eine Unverschämtheit, und PASS T NICHT
    in Unsere freiheitlichen Gedanken Werte sonderen gleichen eher
    einer Gedankenpolizei

    Und wenn ich zu viel oder zu lange Texte schreiben ist
    das nicht meine Schuld, dann begrenzen SIE DOCH
    die Zeichen

    Organspende ist meines Erachtens nicht Sicher genug

    und eine Debatte dazu in Öffentlichekeit,
    vielleicht hier diese oder Andere soll scheinbar auch dazu
    dienen Organspende als freundlich und human darzustellen.
    aber es ist auch wie Prof.Jörg Meuthen von AfD
    schon andeutete ein „modernes Ausschlachten“

    Oder können sie mal schnell irgendwo in Klinik gehen
    und ein Organ hergeben ?
    Nein
    und eine 14 Jährige in IOWA ist aus dem Koma wieder erwacht,
    sowas gibt es aber angeblich nicht bei den Ärzten,
    BIS ES EBEN DOCH WAHR WURDE

    Aber man sieht ja an den Zahlen hier, dass dies Debatten
    Portal auch etwas seltsam wär,
    sonst gäb es viel mehr Kommentare

    Eine Unterstellung wie sie es nennen , kann eine Hinterfragen sein,
    die man in den Raum stellt,
    damit Menschen auch über kritische Punkte nachdenken , was sie sonst
    als Mainstream und Massen medien beeinflusste Menschen vielleicht
    NICHT MACHEN würden, weil die Gedankenwelt schon so einge“schient“
    ist, dass kritische Gedanken „ausgeblendet“ werden .
    „Jemand sagt man durfte früher (zum Beispiel im alten England)
    frei über alles reden ,und heutzutage geht das so nicht mehr“

    • Redaktion Die Debatte

      10.09.2018, 12:23 Uhr

      Liebe Frau Uhommes,

      wir haben Ihren ursprünglichen Kommentar und das Löschen dieses unter folgendem Artikel https://www.die-debatte.org/organspende-ethik/ begründet.

      Wir versuchen möglichst viele Expertisen abzubilden, haben aber selbst keine klare Position zu einem Thema. Auch unsere Experten verherrlichen die Organspende keinesfalls, sondern fundieren ihre Positionen aufgrund ihrer wissenschaftlichen Perspektive. Außerhalb der Bevölkerung, in der Ängste geäußert werden – diese bilden wir ebenfalls im Portal ab – gibt es keine wissenschaftlichen Experten, die ganz generell gegen eine Organspende sind. Die Position gegen eine Widerspruchslösung ist im Portal vertreten und wird auch in der Wissenschaft kontrovers diskutiert.

      In folgendem Artikel finden Sie zudem die Expertenmeinung zum Thema Hirntod, die aus ihrer Sicht der kritische Punkt zu sein scheint. https://www.die-debatte.org/organspende-ethik/ Vielleicht können Sie hier Belege für ihre Meinung liefern, damit wir konkreter darauf eingehen können.

      Mit freundlichen Grüßen
      Ihr DieDebatten-Team

  • Thomas Lausberg

    12.09.2018, 14:00 Uhr

    # Keine Änderung am Organspende-Gesetz !!!
    Rundschreiben / Kettenbrief / Petition

    Hallo Leute
    Sprecht euch öffentlich gegen die Änderung am Organspende-Gesetz aus, wehrt euch dagegen.
    Worum geht es ?
    Unser heute hier in Deutschland allgemeingültiges Recht, welches die Organspende regelt,
    besagt das eine Zustimmungs-Erklärung ( Spender-Ausweis ) vorliegen muss, um das dem Patienten nach seinem Gehirntot Organe ( im Sinne einer Organspende ) entnommen werden dürfen.

    Dieses Gesetz der Zustimmungs-Erklärung schützt uns.
    Wovor ?
    Noch im Jahre 1800, wo es das Organspende-Gesetz noch nicht gab, suchten sich betuchte Herrschaften ihre Organspender nach eher unkonventionellen Methoden. So suchte man sich arme und alleinstehende Bürger, versuchte ein bisschen zu feilschen um an dessen Körperteile, Organe zu gelangen. Doch in der Not, wenn Geld nicht zog dann wurde die Kommunikation eingestellt und der Spender landete nun doch, ob freiwillig oder nicht, trotzdem auf dem Tisch.

    Und genau davor schützt uns das Gesetz der Zustimmungs-Erklärung.
    Dieses Gesetz schützt uns Menschen, insbesondere alleinlebende Singles, Heimkinder, Auswanderer, Studenten im Ausland, Prostituierte, usw. vor den Machenschaften von Organhändlern.

    Wir lassen uns nicht zum must have für Organjäger machen.
    Wir werden nicht zum Freiwild von Organjäger

    Nur das Gesetz der Zustimmungsregelung zur Organspende schützt uns davor auf mysteriöse Weise eines Tages als Ersatzteillager im OP zu landen.

    Wir sagen nein zur Widerspruchsregelung !!!

    Wenn Ihr wollt könnt Ihr mir eine Email mit nein zur Widerspruchsregelung im Organ-Spende-Gesetz senden.
    Schreibt bitte Organ-Spende-Gesetz im Betr. Feld. Werde die Mails sammeln und als Petition abgeben.
    Email: th.lausberg@gmail.com

    Viele Grüße an Alle : Th. Lausberg

    • Bettina Reichelt

      24.09.2018, 10:10 Uhr

      Ich sage NEIN zum Organspendegesetz

  • Dr. Peter Petersen

    14.09.2018, 6:25 Uhr

    Mangelnde Zustimmung ist nicht das Problem der Organspende. Das Einverständnis wird auf den Intensivstationen in der Mehrheit der Fälle von den Angehörigen gegeben, so daß deutlich mehr Organspenden möglich wären und kein Politiker sich dem Verdacht der Bevormundung unentschiedener oder nicht spendebereiter Bürger aussetzen muß. Auch in den europäischen Ländern mit gesetzlichen Widerpruchsregelungen werden die Angehörigen befragt und ihre Ablehnungen akzeptiert, d.h. de facto Zustimmungslösungen praktiziert. Das Problem in Deutschland liegt darin, daß hier bei Weitem nicht alle Angehörigen von Verstorbenen im Falle einer möglichen Organspende angesprochen werden, sondern das Thema aus Kapazitätsgründen häufig ausgeklammert wird. Die knappen Personalressourcen auf den Intensivstationen lassen wenig Zeit für ausführliche Gespräche und die aufwändige Fortführung der medizinischen Unterstützungsmaßnahmen und Untersuchungen, die bei nicht vorgesehener Spende i.d.R. vor Eintritt des Hirntodes beendet werden. Der diesbezügliche Gesetzentwurf des Gesundheitsministeriums greift die von Patientenverbänden und Transplantationsbeauftragten geforderten Maßnahmen zur Realisierung von mehr Organspenden in den Krankenhäusern in vorbildlicher Weise auf, wird aber derzeit von der Diskussion um die Widerspruchsregelung in den Hintergrund gedrängt. Diese würde – wenn sie eine Mehrheit fände – wenig ändern, da drei Viertel der Angehörigen bereits jetzt zustimmen, die Krankenhäuser aber nur einen Bruchteil der möglichen Organspenden realisieren.

  • Petra Augustin

    01.10.2018, 23:34 Uhr

    Nur mal so gefragt..
    Was verspricht sich Spahn von der doppelten! Widerspruchslösung überhaupt. Wenn auch hier die Angehörigen ein Vetorecht in Anspruch nehmen können, was bitte ändert sich gegenüber der jetzigen erweiterten Entscheidungslösung?
    Hier wird mal wieder ein Problem dahin geschoben wo es gar nicht gelöst werden kann.
    Auch diese immer wieder gennante Zahl, nach der 86% der Deutschen der Organspende positiv gegenüber stehen, aber nur 36% dies auf einem Ausweis dokumentiert hätten, halte ich für absoluten Nonsens. Seit 2012 werden jedem Pflichtversicherten die Dinger massenweise ins Haus geschickt. Wo ist das Problem einen auszufüllen?
    Ich denke, die meisten dieser 86% wollen nur nicht als asozial gelten und antworten was man erwartet..
    Ich persönlich bin gegen die Widerspruchslösung, ob doppelt oder nicht. Ich bin der Meinung der Staat hat nicht das Recht so in mein Leben einzugreifen. So wird die “Spende”
    zur Zwangsexplantation und damit einer Demokratie die durch ein Grundgesetz dem individuum höchstmögliche Freiheit zugesteht, nicht mehr gerecht..

  • Annette Mueller-Davidi

    30.12.2018, 2:42 Uhr

    Ich schlage eine konstruktive Lösung vor:
    Nur derjenige, der sich als Organspender registrieren lässt, kann auch seinerseits Organe empfangen.

    Bis zur Rechtskraft dieser Regelung kann die jetzige Regelung übergangsweise angewendet werden. Danach bleibt diese Behandlungsmethode auf einen hoffentlich gut informierten Personenkreis beschränkt. Damit hätten dann auch nur noch die Mitglieder der Organbank die ethischen Probleme zu diskutieren.

  • Michael Unterwalden

    01.04.2019, 0:51 Uhr

    Hallo.

    Bitte lesen sie sich meinen Artikel komplett durch, damit sie ein genauere Sichtweiße zum Thema Organspende bekommen.
    Ich bin gegen Organspende da die Organspender nicht tot sind, sondern noch leben! Organe können nur einem durch lebenserhaltende Maßnahmen noch lebenden Organismus entnommen werden. Also das Herz schlägt noch und lebt, sowie der restliche Körper auch. Tot ist man erst, wenn das Herz aufhört zu schlagen. Nicht wenn man als hirntot erklärt wird.

    Sogar die Ärzte der „Harvard Medical School“ sind gegen die Hirntod-Lüge.

    Also den Hirntot gibt es nicht. Deshalb soll es ja justified killing genannt werden. Also gerechtfertigtes töten.
    Daraus resultiert dann aber auch die Frage ob man die Organentnahme dann als Mord ansehen kann.

    Wenn man sich dann noch vorstellt, wie eine Organentnahme abläuft, dann kann man nur noch von Zwangsausschlachtung reden!

    Denn der Körper wird vom Hals bis zum Schambein aufgeschnitten. Dann wird noch Eiswasser in den Körper gegeben.

    Wenn der Organspender sich versucht zu wehren weil er unvorstellbar starke Schmerzen hat, wird ihm entweder eine Narkose gegeben, das noch zumindest verständlich und menschlich ist.
    Aber damit er sich nicht wehrt, werden ihm muskelentspannende Medikamente verabreicht, womit der er den Körper nicht mehr bewegen kann. Er kann also nicht mehr mitteilen, dass er den Eingriff nicht mehr ertragen kann und dass der Eingriff sofort aufhören soll! Er kann sich also nicht mehr wehren!
    Diese Realität ist schwer schockierend, der Eingriff unmenschlich, unethisch und unmoralisch!
    Hier ein Ausschnitt von der Bundeszentrale für politische Bildung: Kritik am Hirntodkriterium
    Kritiker der Gleichsetzung von Tod und Hirntod wie der Philosoph und Nobelpreisträger Hans Jonas halten am klassischen Todeskonzept fest. Sie plädieren dafür, den Komapatienten oder den Hirntoten im Zweifel so zu behandeln, als sei er noch auf der Seite des Lebens, da wir die exakte Grenze zwischen Leben und Tod nicht kennen, und der Mensch nicht von seinem Körper zu trennen oder im Gehirn zu lokalisieren sei.[5] Jonas warnt davor, das Hirntodkriterium in den Dienst der Organbeschaffung zu stellen. Der Therapieabbruch bei hirntoten Patienten sei nur dann gerechtfertigt, wenn er dem Interesse des Patienten selbst diene, aber nicht für fremdnützige Zwecke. Auch Gehirnforscher und andere Wissenschaftler stellten fest, dass die Gleichsetzung von Hirntod und Tod aus physiologischer Sicht unhaltbar sei und veröffentlichten 1995 eine Erklärung für ein verfassungsgemäßes Transplantationsgesetz und gegen die Gleichsetzung hirntoter Patienten mit Leichen.[6]

    Einige künstlich beatmete Hirntote zeigen noch eine körperliche Integration: Sie halten ihre Homöostase (Selbstregulierung) durch zahlreiche (endokrine und kardiovaskuläre) Funktionen aufrecht, regulieren selbstständig ihre Körpertemperatur, bekämpfen Infektionen (etwa durch Fieber) und Verletzungen, reagieren auf Schmerzreize mit Blutdruckanstieg, produzieren Exkremente und scheiden diese aus. Hirntote Kinder wachsen und können sogar ihre Geschlechtsentwicklung fortsetzen.[8] Hirntote Schwangere können die Schwangerschaft über Monate aufrechterhalten und von gesunden Kindern entbunden werden; so wurden bis 2003 zehn erfolgreiche Schwangerschaften von Hirntoten dokumentiert.[9] Die Annahme, dass nach dem Hirntod unmittelbar und notwendig der Herzstillstand und die körperliche Desintegration eintreten, ist durch etwa 175 dokumentierte Fälle (bis 1998) widerlegt worden, in denen zwischen Hirntod und Herzstillstand mindestens eine Woche und bis zu 14 Jahre lagen.[10] Durch die Fälle „chronischen Hirntods“ wird die Hypothese der engen kausalen und zeitlichen Relation von Hirntod und Tod des gesamten Organismus widerlegt.
    Wie häufig Fehldiagnosen des Todes sind, ist unbekannt; sie werden selbstverständlich nicht in Fachzeitschriften publiziert. Allerdings wurden einige Fälle von „Hirntod-Mimikry“ hochrangig publiziert. Deren Ursachen waren Pestizidvergiftung, eine Baclofen-Überdosis (Wirkstoff zur Muskelentspannung) beziehungsweise ein fulminantes Guillain-Barré-Syndrom (neurologische Erkrankung mit vollständiger Lähmung).[25] Letzteres ist vor allem bei vorangehender Kopfverletzung mit dem Hirntod zu verwechseln, weil diese irrtümlicherweise für die Ursache der hirntodartigen Symptome gehalten werden kann.[26] In diesen Fällen hatten die Ärzte die lebenserhaltenden Maßnahmen fortgesetzt, obwohl die klinische Diagnostik für den Hirntod sprach. Alle beschriebenen Patienten wurden wieder gesund. Die Autoren dieser Studien warnen vor Fehldiagnosen des Hirntodes in ähnlichen Fällen.
    Hier ein Ausschnitt von Initiative-kao.de:
    Seifert: Den Hirntod gibt es nicht — Ich erkläre Ihnen die Gründe
    Der bekannte katholische Philosoph Josef Seifert erklärt Nueva BQ.it „den Utilitarismus“, der die neue Definition des „Hirntodes“ hervorgebracht hat, um dadurch Organentnahmen zu ermöglichen, die Rede von Johannes Paul II und den Gedankenaustausch mit Benedikt XVI. Klarstellung: „Die Person (Seele) ist ein eigenständiges Wesen und darf nicht auf das Bewusstsein reduziert werden. Außerdem ist die These, dass das Gehirn das Zentrum aller integrativen Lebensfunktionen sei, wissenschaftlich widerlegt worden.“
    Nach der Entdeckung der Instrumentalisierung der neuen Definition „Hirntod“ als Rechtfertigung für die Entnahme von Organen und nach den Interviews mit Dr. Byrne, der den Ursprung dieses neuen Todeskriteriums erklärte, das 1968 in Harvard entwickelt wurde mit schrecklichen Folgen, erklärt der bekannte österreichische Philosoph Joseph Seifert, Freund von Benedikt XVI und ehemaliges Mitglied des PAV (Pontificale Akademie für das Leben — d.Übers.) den zugrundeliegenden wissenschaftlichen Irrtum und warum Katholiken nicht diesen „falschen Tod“ anerkennen sollten.
    2. Wie kann man einen Menschen für tot erklären, dessen Herz schlägt, dessen Atmung in der Lunge und allen Körperzellen voll funktioniert, (wenn auch die Spontan-Atmung ausgefallen ist, die aber durch Beatmungsgeräte ersetzt werden kann), und der viele andere Lebenszeichen aufweist? Wie kann man eine „hirntote“ Mutter für tot erklären, die ein Kind in ihrem Leib austrägt und es neun Monate später zur Welt bringt? Wenn man das Beatmungsgerät abstellt, tötet man sie und ihr Kind. Wie kann ein menschlicher Leib „tot“ sein, der noch Reflexe aufweist, ernährt wird und Flüssigkeiten absorbiert, das Wunder des Stoffwechsels aufweist und Nahrung verdaut, Krankheiten mit Hilfe seines Immunsystems bekämpft, eine normale Körpertemperatur aufrecht erhält, normales Körperwachstum aufweist (bei einem chronisch hirntoten Jungen …, der angeblich über zwanzig Jahre hindurch „tot“ war)? Widerspricht es nicht jedem Anzeichen von Leben, zu behaupten, dass jemand tot ist, der zahllose Lebenszeichen aufweist, in die Pubertät kommt, schwanger ist und ein Kind zur Welt bringt? Wann hat jemals eine Leiche ein Kind zur Welt gebracht?
    4. Der Begriff „Hirntod“ ist sehr vieldeutig und bezeichnet völlig unterschiedliche Dinge: 1) den Tod eines Organs, 2) den Tod eines Menschen infolge einer Fehlfunktion seines Gehirns. Zudem ist der physische Zustand des Gesamt-Hirntodes vieldeutig: 1a )Tod des Hirnstamms), 1b) Tod des Großhirns (zerebraler Tod), 1c) Ganzhirntod usw. Für keines dieser extrem unterschiedlichen Konzepte zur Definition des „Todes“ gibt es triftige Argumente. Dazu kommt, solange völlig unklar ist, welcher dieser „Hirntode“ mutmaßlich der Tod des Menschen ist und solange völlige Konfusion und Unsicherheiten bestehen in Bezug auf die Gründe für die jeweilige Todes-Behauptung, ist jede solcher unklaren Definitionen verwirrend im Inhalt und in Bezug auf die Gründe, warum es der Tod des Menschen sein soll. Es ist vollkommen unethisch und widerspricht den Menschenrechten, aufgrund solcher zweifelhaften Definitionen die Entnahme von unpaarigen vitalen Organen zu erlauben und dadurch in der Tat oder zumindest potenziell einen Menschen zu töten.
    5. Die menschliche Person (Seele) hat ein substanzielles Wesen und darf nicht reduziert werden auf die menschliche Fähigkeit, seinen Verstand auf empirisch nachweisbare Weise einzusetzen oder ein Bewusstsein zu haben. Darum sind viele Argumente der „Hirntod“-Befürworter, die mit dem angeblichen Verlust des Bewusstseins, des Denkens oder der Gefühle argumentieren, auf einem völlig falschen materialistischen Menschenbild begründet, das „eine Person zu sein“ gleichsetzt mit „wie eine Person zu handeln“. Auch wenn wir schlafen oder bewusstlos sind, sind wir eine Person, obwohl wir nicht als Person handeln können.
    6. Die heftigen Reaktionen von sogenannten toten Patienten bei der Entnahme ihrer Organe analog zu den heftigen Reaktionen von Embryonen bei ihrer Abtreibung, wie es im Film „The silent cry“ dokumentiert wird, weisen darauf hin, dass es zumindest wahrscheinlich ist, dass die „Hirntoten“ etwas spüren können und dass diese Reaktionen nicht auf den „Lazarus-Effekt“ bei einer Leiche zurückzuführen sind. (Nebenbei:Lazarus lebte).
    Die erste dieser Aussagen stimmt nicht mit der Tatsache überein, dass es eine beträchtliche (und wachsende) Zahl von Medizinern und hervorragenden Wissenschaftlern gibt, die der Hirntod-Definition NICHT zustimmen
    Das zweite Argument wurde vom Papst abgeleitet von der falschen Behauptung einer einheitlichen medizinischen Meinung. Auch wenn es eine universelle Zustimmung in der Medizin gäbe, würden dennoch die Hirntod-Definitionen nicht wahrer durch die Zustimmung der Mehrheit.
    Alles andere sind nur medizinische oder philosophische Behauptungen, dass Menschen, deren Gehirn ausgefallen ist, tot sind, und wir sind keineswegs verpflichtet, solchen Feststellungen zuzustimmen, vor allem wenn wir erkennen, dass sie falsch sind
    Außerdem hatte Papst Johannes Paul II ernste Zweifel an der Wahrheit seiner Aussage, und berief daher 2005 eine weitere Zusammenkunft von Experten in der Pontifical Academy of Science ein, an der auch ich teilnahm, und diejenigen, die an diesem Treffen der Pontifical Academy of Science teilnahmen, lehnten größtenteils und aus guten Gründen die Gleichsetzung des Hirntodes mit dem Tod des Menschen ab. Die Berichte über diese Zusammenkunft waren schon druckfertig korrigiert worden, aber dann wurde die Herausgabe vom PAS unterdrückt, Ein weiteres Treffen wurde vom PAS einberufen, in dem die Mehrheit (bei einigen eindeutigen Gegenstimmen) sich für das Hirntod-Konzept aussprach. Aber weder falsche Machenschaften noch die Ansichten von Mehrheiten zählen, wenn die Wahrheit auf dem Spiel steht.
    Man sagt, das Kriterium des Leben sei immer das eine, nämlich die integrativen Funktionen des Körpers gewesen, ohne die wir nur von den Funktionen bestimmter Organe oder Zellen sprechen könnten. Kurz gesagt, der Leib eines Menschen mit schlagendem Herzen, dessen Gehirn und Hirnstamm völlig zerstört sind, wären eine Masse von biologisch lebender Materie. Womit rechtfertigen Sie Ihre Position angesichts der Theorie (die der Homöostase und der integrativen Funktionseinheit), für die sich alle menschliche Physiologie und Wissenschaft seit Aristoteles eingesetzt hat, um die Anwesenheit von Leben und Seele in einem Körper nachzuweisen?
    Offensichtlich gibt es einen Unterschied zwischen dem Leben des Organismus an sich (oder als Ganzes), und dem Leben in einer einzelnen Haar-oder Hautzelle oder der Leber, die in einem Kühlschrank nach einem tödlichen Unfall aufbewahrt wird. Aber die korrekte Frage ist, ob das Gehirn der zentrale Integrator ist und ob alle integralen Lebensaktivitäten von einem funktionierenden Gehirn abhängen.
    Dieses ist offensichtlich falsch aus folgenden Gründen:
    1. Es gibt viele integrative Lebensfunktionen, die bei „hirntoten“ Patienten beobachtet werden (Wachstum, Immunsystem, Atmung der Lungen und Zellen bei fortgeführter künstlicher Beatmung, Durchblutung, Beibehaltung der Körpertemperatur und vieles andere). Die Behauptung, das Gehirn sei der entscheidende Integrator, wurde wissenschaftlich von Shewmon widerlegt, und dieses wurde akzeptiert vom „American Council on Bioethics“ und dem „Deutschen Ethikrat“.
    2. Die integrierte Ganzheit des menschlichen Organismus geht der Entwicklung des Gehirns voraus, und man kann nicht plötzlich behaupten, dass nach der Entwicklung des Gehirns aus dem ganzheitlichen Leben eines Organismus dies von der Hirnfunktion abhängig sei.
    Was ist der Beweis dafür, dass das Gehirn nicht das Zentrum der integrativen Funktionen ist, so dass man im Falle des Hirntodes nicht sagen kann, dieser Mensch sei tot?
    Wie schon zuvor festgestellt, ist es eindeutig NICHT der Fall, dass der „Hirntod“ den Verlust des integrativen menschlichen Lebens bedeutet. In Fällen von „chronischem Hirntod“( in einem Fall ein Weiterleben von mehr als 20 Jahren im Zustand des „Hirntodes“) kann das Leben noch über Jahrzehnte weitergehen. Dass ein „hirntoter“ Patient, wenn die künstliche Beatmung abgebrochen wird und seine Muskulatur und Atmung nicht autonom Sauerstoff aufnehmen können, BALD DARAUF STERBEN wird, bedeutet nicht, dass er „TOT“ ist. Im Gegenteil: Er kann nur deshalb sterben, weil er noch am Leben ist: Leichen sterben nicht.
    Die spirituelle menschliche Seele hat ihren Sitz nicht im Gehirn oder einem anderen einzelnen Teil des Körpers. Es gibt kein kirchliches Dogma, das besagt, dass die Seele den Körper eines Menschen verlässt, wenn das Gehirn nicht mehr funktioniert.
    Darum ist es nicht heterodox zu sagen, dass die Seele bis zum natürlichen Tod des Menschen im Körper lebt. Das Gegenteil ist heterodox, weil die Kirche es zum Dogma erklärt hat, dass der Mensch eine einzige Seele hat (nicht drei verschiedene Seelen: eine vegetativ–pflanzliche Seele, eine fühlende tierische und eine rationale Seele) .Solange darum ein integratives Leben oder ein empfindungsfähiges Leben im Menschen vorhanden ist (beides ist nachweislich vorhanden bei „hirntoten“ Patienten) ist die eine menschliche Seele, die alle Lebensbereiche des Leibes umfasst, noch da.
    Wenn es nicht die integrativen Funktionen sind, die vom Gehirn ermöglicht werden, was bringt den Körper dazu, dass er die Seele inkarnieren kann?
    Die integrative Ganzheit des menschlichen Lebens hängt nicht, wie schon erwähnt, nur vom Hirnstamm ab. Professor Shewmon hat in einem berühmten Artikel beschrieben, dass wir zwei Listen von „integrativen Lebensfunktionen“ machen können: eine ist abhängig vom funktionierenden Hirnstamm, die andere überhaupt nicht. Er hat nachgewiesen, dass seine frühere Verteidigung der Hirntod-Definition falsch war, weil es wissenschaftlich völlig willkürlich sei zu behaupten, dass, wenn die integrativen Funktionen auf Liste 1 vorhanden sind, der Mensch noch lebt, wenn nur die auf der zweiten Liste berücksichtigt werden, der Mensch tot sei.
    Was hielt Benedikt XVI von Organspende, weil man sagt, er habe der Rede von Johannes Paul II zugestimmt, danach aber die Hirntod-Definition aus dem Katechismus gestrichen, und in seinen Vorträgen habe er sich nur für die Organspende von Toten ausgesprochen. Haben Sie jemals die Möglichkeit gehabt, ihn danach zu fragen oder zu wissen, wie er darüber dachte?
    Ich sprach mit Papst Benedikt darüber, als er noch Kardinal war, aber er sagte mir nur, dass Professor Spaemann wie auch ich ihn schon seit langem zu überzeugen versucht hätten, die „Hirntod“-Definitionen als unzureichende Kriterien für den Tod abzulehnen. Ich schrieb ihm zu dieser Frage auch einen Brief, als er Papst geworden war. Aber er sagte mir nichts anderes als das, was er in seiner berühmten Ansprache als Papst gesagt hatte, dass „vitale unpaarige“ Organe nur „ex cadavere“ (von einer Leiche) entnommen werden dürfen. Diese Aussage und die Fakten, die Sie aufgeführt haben, weisen klar darauf hin, dass er den „Hirntod-Definitionen“ nicht unkritisch gegenüberstand.
    Welche Kriterien sollten angewandt werden, um das Ende der integrativen Funktionen des Körpers und somit den Tod des Menschen festzulegen, wenn es nicht die Fähigkeit des Gehirns ist, die Einheit der integrierten Körperfunktionen zu gewährleisten?
    Meine Antwort wäre: Nur die herkömmlichen Jahrtausende alten Kriterien, die mit dem gesunden Menschenverstand übereinstimmen, nämlich des völligen Zusammenbruchs aller vitalen Funktionen einschließlich von Herzschlag und Atmung.
    Aber auch denjenigen, die eine Entnahme der vitalen Organe kurz nach dem Herzstillstand bei „non-heart-beating“-Patienten“ befürworten, würde ich entgegenhalten, solange Reanimation möglich ist, obwohl dies in manchen Fällen medizinisch und ethisch nicht angemessen wäre, dürfen wir diesen Patienten nicht für tot erklären, solange wir ihn „wiederbeleben“ könnten. Bis dahin muss man davon ausgehen, dass das Leben und seine Seele „in ihm“ sind. Das Argument, er benötige sein Herz nicht mehr in seiner Situation als „non-heart-beating“-Patient ist nicht überzeugend. Um sein Herz entnehmen zu können, müsste man ihn immer noch töten und sein Leben beenden, das noch in ihm ist und wiederbelebt werden könnte.
    Ist es Ihrer Meinung nach aber dennoch erlaubt, nach einer sorgfältigen Diagnose der völligen Zerstörung von Hirn und Hirnstamm, aus freiem Willen heraus Organe (wie das Herz) zu spenden, wodurch das Leben eines Menschen im irreversiblen Koma beendet würde – als altruistische Tat?
    Nein, weil ich glaube, das wäre Selbsttötung oder Mord – wenn auch aus edlen Motiven heraus. Aber auch wenn wir einen anderen Menschen mehr als uns selbst lieben und bereit sind, für ihn oder sie zu sterben wie der heilige Maximilian Kolbe, sind wir nicht Herren über Leben und Tod eines anderen Menschen und unseres eigenen Lebens. Wir können den Platz eines unschuldigen Mordopfers einnehmen und sterben, damit ein anderer lebt, wie Pater Kolbe, aber nur, wenn ein anderer den Mord begeht, aber wir können von niemand anderem fordern, dass er uns tötet. Dies nicht zu respektieren wäre so, als ob man Selbstmord beginge oder genauer gesagt, jemand anderen (der unsere Organe entnehmen müsste) dadurch zum Mörder zu machen.
    Der gute Zweck heiligt nicht die Mittel.
    Unter welchen Bedingungen ist es möglich, Organe zu spenden, wenn das Hirntod-Kriterium niemals angewendet werden darf?
    Deshalb hat ein Mediziner gesagt, dass die Organspende in Zukunft mal als ein schlimmes dunkles Kapitel in der Menschheitsgeschichte angesehen wird.
    Hier das Zitat: „Dieses Wissen nimmt dem Tod seinen Schrecken, und die Mediziner werden ihren wahrhaft schrecklichen Irrtum eines Tages erkennen. Was wir heute noch als die Errungenschaften unseres modernen Zeitalters preisen, wird in kommenden Zeiten als ein dunkles Kapitel in die Geschichte der Menschheit eingegangen sein! Die Mediziner der Zukunft werden sich wieder auf die Heilkräfte der Natur und auf die inneren Heilkräfte des Menschen besonnen haben. Die seelenlose Apparatemedizin, vor der sich jeder fürchtet, wird dann ausgedient haben.
    Durch präventive Maßnahmen, wie gesunde Lebensweiße, einer gesunden Ernährung könnte man viele Organversagen verhindern und damit die Notwendigkeit von Organspenden reduzieren.
    Auch Medikamente spielen eine Rolle.
    Hier ein Ausschnitt eines Artikel von netdoktor.de:
    Eine chronische Leberinsuffizienz kann zum Beispiel entstehen, wenn durch einen jahrelangen Alkoholmissbrauch immer mehr Leberzellen zerstört werden und das Gewebe vernarbt (Leberzirrhose). Auch ein Leberversagen bei Krebs ist möglich, wenn die Leberzellen entarten oder ein bösartiger Tumor aus einem anderen Organ „streut“. In manchen Fällen nimmt auch eine chronische Virusinfektion wie Hepatitis C einen schweren Verlauf und mündet letztlich in einem Leberversagen.
    Ein akutes Leberversagen bedeutet, dass die Leberfunktion ohne eine langfristige Vorerkrankung zusammenbricht. Dies kommt deutlich seltener vor; etwa 200 bis 500 Menschen entwickeln in Deutschland jährlich ein akutes Leberversagen. Es kann verschiedene Gründe haben, wenn plötzlich binnen kurzer Zeit eine Leberinsuffizienz entsteht:

    Virushepatitis: Hepatitis A, B, D oder E sind Virusinfektionen, die in der Regel mit einer akuten Leberentzündung einhergehen. Seltener können auch das Zytomegalievirus und andere Herpesviren zu einer solchen Hepatitis führen. Bei einigen Menschen verläuft diese so schwer, dass sie in kurzer Zeit in ein akutes Leberversagen mündet. Dies ist jedoch bei allen Formen der Virushepatitis eher selten.
    Vergiftungen: In vielen Industrieländern steigt der Anteil an toxischen Leberschäden als Auslöser von akuter Leberinsuffizienz. Meistens steckt dahinter eine Überdosis von Medikamenten wie Paracetamol, seltener auch Tuberkulosemedikamente und bestimmte pflanzliche Mittel in viel zu hohen Dosierungen. Auch Vergiftungen mit Pilzen (wie Knollenblätterpilz), Drogen (wie Ecstasy) und Chemikalien können ein akutes Leberversagen auslösen.

    Seltenere Ursachen für ein akutes Leberversagen sind die Autoimmunhepatitis, die Erbkrankheit Morbus Wilson und Komplikationen während der Schwangerschaft – eine akute Schwangerschaftsfettleber oder das HELLP-Syndrom. In bis zu 20 Prozent der Fälle bleibt der Auslöser der Leberentzündung unklar, die letztlich zum Leberversagen führt. Ärzte sprechen dann von einer kryptogenen Hepatitis.
    Leider wird oft oder gar nicht gesagt, dass ein Organempfänger nur mit Immunsuppressiva leben kann, da der Körper das oder die fremden Organe als Fremdgewebe ansieht und abstößt.
    Hier ein Ausschnitt von apotheken-umschau.de:
    Risiken und Nebenwirkungen von Immunsuppressiva
    Bei der immunsuppressiven Therapie handelt es sich je nach Fall, Medikament und Dosis um eine sehr wirksame Behandlungsform, die aber auch erhebliche Nebenwirkungen verursachen kann – vor allem, wenn das Medikament nicht nur per Salbe lokal wirkt, sondern zum Beispiel in Tablettenform verabreicht wird und sich im ganzen Körper verteilt.
    Eine gezielte Unterdrückung bestimmter Abwehrreaktionen ist bislang kaum möglich, oft dämpfen die Mittel das Immunsystem insgesamt. Dadurch kann sich auch der Schutz vor Infektionserregern und Krebszellen vermindern. Je höher der Arzt die immunsuppressive Therapie dosiert, desto anfälliger wird der Patient für Infektionen durch Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger sowie für bestimmte Krebserkrankungen.
    Viele der immunsuppressiv wirkenden Medikamente können außerdem den Blutdruck, den Blutzucker und die Cholesterinwerte erhöhen, und Nieren, Nerven und die Leber schädigen. Außerdem kann es zu Übelkeit, Durchfall und Erbrechen kommen, wenn der Magen-Darm-Trakt Schaden nimmt. Der Arzt klärt im Vorfeld über den Nutzen und mögliche Nebenwirkungen der Therapie auf. Eine strikte Einhaltung des festgelegten Therapieplans in enger Absprache mit dem Arzt ist äußerst wichtig.
    Bei einigen Medikamenten überprüft der Arzt auch regelmäßig die Konzentration des Wirkstoffs im Blut: Ist der Blutspiegel eines Medikamentes zu niedrig, kann die Behandlung nicht wirksam genug sein. Ist der Blutspiegel zu hoch, steigt die Gefahr für Nebenwirkungen.

    Ein weiterer Nachteil der Organspende ist die Lebebnsdauer von transplantierten Organen!
    Ein Ausschnitt von welt.de: Es gibt Menschen die seit über 30 Jahren mit einem fremden Organ leben. Bei anderen versagt das neue Organ schon nach Monaten oder wenigen Jahren.
    Warum es solche Unterschiede gibt ist rätselhaft.
    Nun lebt Thommen seit nun mehr als 31 Jahre mit einem fremden Herzen. Das ist europäischer Rekord.
    Der erste Mensch mit einem transplantierten Herzen, Louis Washkanky, überlebte nur knapp drei Wochen.
    Bei einer Herztransplantation ist das Krebsrisiko erhöht!
    Hier ein Ausschnitt von welt.de:
    Mit einem geschwächten Immunsystem ist man anfälliger für Krankheiten aller Art – von harmlosen Infektionskrankheiten bis hin zu Krebs. Das Krebsrisiko ist bei Menschen mit einem fremden Herzen erhöht, stellt Hetzer fest, besonders oft wird Hautkrebs diagnostiziert.
    Bei manchen Patienten führt die jahrelange Einnahme von Cortison auch zu blauen Flecken an den Armen. Karl Thommen wurde bislang von solchen Flecken als auch von Hautkrebs verschont.“ Ein paarmal hat man bei mir Muttermale entfernt“. erzählt er,“doch es war immer gutartiges Gewebe“.
    Eine Garantie gibt es nicht!
    Doch an den Medikamenten oder dem erhöhten Krebsrisiko liegt es nicht, dass einige Menschen mit ihrem zweiten Herzen nur kurze Zeit leben. Das Herz selbst ist der entscheidende Faktor. Bei allen Patienten kommt es zu Veränderungen der Koronararterien. „Diese werden zunehmend mit sklerotischem Material ausgekleidet“, erklärt Roland Hetzer,“dadurch kann das Organ zerstört werden.
    Der entscheidende Punkt ist , dass diese Verhärtung der Arterien bei manchen sehr schnell, bei anderen langsam voranschreitet. „Wenn bereits im ersten Jahr nach der Operation Veränderungen der Koronararterien fedtgestellt werden, hat der Patient eine schlechte Prognose“,sagt Hetzer. Medikamente, die bei den Betroffenen das Fortschreiten der Arteriosklerose bremsen könnten, gibt es bislang nicht.
    Gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität Stanford arbeitet Hetzer an einer Studie, um herauszufinden, was das Geheimnis eines langen Lebens mit dem zweiten Herzen ist. Kaum ein anderer Herzchirurg kann auf so viele Daten zurückgreifen wie Hetzer. In seiner Zeit als Ärztlicher Direktor am Deutschen Herzzentrum Berlin wurden insgesamt mehr als 100.000 Operationen durchgeführt.
    Nach mehreren Infarkten befindet sich das Zweitherz von Thommen in einem kritischen Zustand. Eine Herzklappe wurde bei einer Kathederuntersuchung beschädigt. „Ich stehe wieder auf der Liste für eine Transplantation“, sagt Thommen. Sobald ein Organ bereitsteht, soll er es in einer Berner Klinik erhalten. Eine Garantie, dass das Drittherz rechtzeitig kommt, gibt es nicht.

    Dies sind alles die negativen und verschwiegenen Tatsachen zum Thema Organspende.
    Man sollte zu dem Punkt kommen, dass die Organentnahme ethisch und moralisch nicht zu vertreten ist, da Organspende man auch als Mord ansehen könnte!
    Michael Unterwalden

    • Redaktion Die Debatte

      02.04.2019, 14:00 Uhr

      Lieber Herr Unterwalden,

      In folgendem Artikel finden Sie die Expertenmeinung zum Thema Hirntod: https://www.die-debatte.org/organspende-ethik/
      Wir würden Sie bitten, für Ihre einzelnen Ausführungen noch die Quellen nachzureichen, so dass diese nachvollziehbar sind.

      Im Sinne der Lesbarkeit würden wir uns freuen, wenn Sie ihre Kommentare in Zukunft etwas prägnanter formulieren.

      Ihr Die Debatte-Team

  • Elke

    01.04.2019, 15:18 Uhr

    Das kann doch nicht wahr sein. Wir haben in Deutschland Meinungsfreiheit aber darf sie nicht aussprechen gschweigedenn schreiben. Typisch für Deutschland. Sowas müsste mal in der öffentlichen Presse gebracht werden wie hier mit Meinungsumfragen umgegangen wird. Kein Wunder dass oft Statistiken so verfälscht sind. Na mal sehen ob mein gerade geposteter Artikel auch gelöscht wird.

    • Redaktion Die Debatte

      02.04.2019, 15:05 Uhr

      Liebe Elke,

      uns ist sehr daran gelegen möglichst viele Positionen zu dem Thema abzubilden. Dies berücksichtigen wir sowohl in der Wahl unserer Experten, wie auch im Umgang mit den Kommentaren. Auf welche Löschung beziehen Sie sich denn?

      Ihr
      Die-Debatte-Team

  • Elke

    01.04.2019, 15:21 Uhr

    Ich glaube jetzt geht es total los. Werden wir jetzt alle entmündigt in dem uns die Entscheidung über den eigenen Körper genommen wird? Ich dachte tatsächlich über Organspende nach, aber jetzt werde ich das bestimmt nicht mehr machen. Ich bin ein volljähriger Mensch und entscheide selbst ob ich einen Spenderausweis will oder nicht. Solche Gesetze befürworten doch wirklich nur solche Menschen, die sonst nichts anderes zu tun haben als Menschen immer mehr die zu entmündigen. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Man würde mir meine Würde nehmen, wenn ich um meinen Körper vor ungewollten Ausräumen kämpfen bzw. dafür unterschreiben müsste. Ich bin stocksauer. Meine Organe bekommt ihr nicht und die meiner Familie jetzt auch nicht mehr. Und die ist sehr groß.

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