Für solch eine enorme Leistung müssen die Qubits allerdings stabil bleiben, um sie effektiv „manipulieren”, also eine Rechnung mit ihnen durchführen, zu können. Dieser Zustand ist sehr fragil: Die Temperaturen müssen nahe dem absoluten Nullpunkt, also bei etwa minus 273 Grad liegen und bereits geringste Erschütterungen oder kosmische Strahlung können den Zustand stören und für Fehler in der Rechnung sorgen. Bauckhage: „Optimisten sagen: Das ist alles nur noch ein Problem der Technik und dann gibt es tolle Quantencomputer. Die Pessimisten sagen: Naja, wenn wir uns anschauen, wie viel Geld da in den letzten Jahren schon rein geflossen ist, haben wir bisher noch nicht besonders tolle Ergebnisse. Und vielleicht werden wir die technischen Probleme auch nie in den Griff kriegen”.
Aktuell stehen wir, laut Bauckhage, mit den Quantencomputern da, wo wir mit den digitalen Computern etwa in den fünfziger Jahren standen. Und die Technik-Prognosen von damals klingen aus heutiger Sicht ziemlich absurd: So wird dem US-amerikanischen Unternehmen Thomas Watson nachgesagt, dass er 1943 schätzte, dass es auf der Welt einen Bedarf von vielleicht fünf Computern geben solle. Der Bericht des Büros für Technikfolgenabschätzung ist vorsichtig mit Prognosen, was den Einsatz von Quantencomputern angeht: „Die Anwendungs- und Marktpotenziale von Quantencomputern und -algorithmen sind heute noch nicht vorauszusagen”, heißt es darin.