Sie arbeiten bereits seit mehreren Jahren an nachhaltigen Energietechniken. Was ist die Schwierigkeit im Umgang mit CO2?
Wenn wir Kohle verbrennen oder Produkte herstellen, setzen wir CO2 frei. Die größte Schwierigkeit im Umgang mit CO2 ist, es in einen Kreislauf zu führen und in anderen Industrien oder für Produkte wiederzuverwenden (CCU). Ein anderer Ansatz wäre, Kohlenstoff abzuscheiden und zu speichern (CCS). Wir versuchen, das CO2 nicht in die Atmosphäre zu entlassen. Eine Möglichkeit wäre, so viel Kohlenstoff wie möglich, der aus dem Kohlendioxid entsteht, einzusparen. In bestimmten Industrien ist das aber nicht möglich. Bei der Stahl- und Zementproduktion für die Baubranche oder in der Chemieindustrie wird Kohlenstoff zwangsläufig freigesetzt.
Welche Herausforderungen gibt es, wenn man CO2 weiterverwenden möchte?
CO2 aufzufangen und chemisch so aufzubereiten, dass man es für andere Prozesse nutzen kann, ist komplex. Technologisch gibt es in diesem Prozess einige Herausforderungen: Zuerst braucht es Technologien, die CO2 von den anderen Gasen, mit denen es in der Regel gemischt ist, in möglichst guter Qualität trennen. Wie aufwändig das ist, hängt zum einen von der CO2-Konzentration in den Abgasen ab. Zum anderen ist entscheidend, welche anderen Gaskomponenten darin enthalten sind. Diese Parameter variieren stark zwischen den verschiedenen Prozessen, in denen CO2-haltige Abgase entstehen. Je nach dem, wie diese Gase zusammengesetzt sind und in welchem Zustand sie sich befinden, werden unterschiedliche Kombinationen von Technologien benötigt, um CO2 aufzufangen, zu reinigen und wieder zur Verfügung zu stellen. Welche Technologien kombiniert werden, hängt also von der Quelle ab, aus der das CO2 kommt, und wofür das aufbereitete CO2 später verwendet wird. Diese Besonderheiten und unterschiedlichen Erfordernisse machen es aufwändig, diese Technologien zu entwickeln.