Die wissenschaftliche Auflösung
Das Genom, also die DNA, des Menschen befindet sich im Zellkern. Der mRNA-Impfstoff gelangt jedoch nicht in den Zellkern, sondern lediglich in das Zellzytoplasma, also den an den Zellkern angrenzenden Bereich. Laut dem Paul-Ehrlich-Institut haben mRNA und DNA zudem eine unterschiedliche chemische Struktur, weshalb eine Integration von mRNA in das menschliche Erbgut in der Regel ausgeschlossen ist. Durch eine Membran, die den Zellkern umgibt, ist ein Eindringen der mRNA ebenfalls ausgeschlossen. Eine Gefahr, dass die mRNA, die durch die Impfung von den Körperzellen aufgenommen wird, in DNA umgeschrieben wird, besteht ebenfalls nicht, da es im Fall von SARS-CoV-2 keine Enzyme im menschlichen Körper gibt, die eine Umschreibung leisten könnten. Nach der Impfung wird das mRNA-Molekül von den Zellen des Körpers komplett zerlegt – auch dadurch wird eine Veränderung des Erbgutes verhindert. Das bestätigt auch der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Institutes (RKI) Prof. Dr. Thomas Mertens: „Die Sorgen einer möglichen Erbgutveränderung am Menschen durch den Impfstoff halte ich nicht für berechtigt.“
Der Hintergrund
mRNA-Impfstoffe sind genbasierte Impfstoffe, durch die der Körper der Geimpften selbst die Antigenproduktion übernimmt. Da unverpackte mRNA sehr schnell vom Körper abgebaut werden kann, wird die im Impfstoff vorhandene mRNA meist etwa durch Eiweißmoleküle verstärkt. Im Gegensatz zu Lebend- und Totimpfstoffen schleusen mRNA-Impfstoffe keine abgeschwächten Erreger, bzw. Teile davon, sondern lediglich den genetischen Bauplan für die Antigene in den Körper ein. Im Fall der Corona-Impfung enthalten die Impfstoffe demnach einen Bauplan für Antigene gegen SARS-CoV-2. Dadurch kann das Immunsystem diese Antigene selbstständig produzieren. Der Körper eines geimpften Menschen entwickelt so eine Immunität gegen den Erreger und kann bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 schnell reagieren. Genbasierte Impfstoffe sind für die Bekämpfung der Coronapandemie deshalb so attraktiv, da mRNA-basierte Impfstoffe schneller als herkömmliche Impfstoffe hergestellt werden können. Statt einer großen Menge an Erregern und deren Antigenen muss lediglich der Antigen-Bauplan des Erregers produziert werden.
Die Chance
Durch eine umfassende Aufklärung durch Bundesregierung, öffentliche Behörden, medizinische Einrichtungen sowie medizinisches Fachpersonal könnten die Unsicherheiten und Fehlinformationen in Hinblick auf eine Veränderung des Genoms durch die mRNA-basierten Impfstoffe beseitigt werden.