Für Kinder im Kita-Alter ist die Datenlage durch Studien noch nicht so umfassend. In der MiniKIM-Studie von 2014, die die Mediennutzung der Zwei- bis Fünfjährigen erfragt hat, wurde herausgefunden, dass nur ein verschwindend geringer Anteil von 2 Prozent der Kinder in dieser Altersklasse entsprechende Mediengeräte selbst besitzt. Lediglich eine Spielkonsole hatte bereits jeder zehnte Vier- bis Fünfjährige. Digital gespielt wurde dennoch etwas häufiger, wenn auch noch nicht von der Mehrheit der Kinder.
Wer denkt, dass Kinder durch die Nutzung digitaler Medien andere Hobbies und Interessen verlieren könnten, sorgt sich grundlos. „Im Regelfall geht der über die letzten Jahre in der Altersgruppe der Sechs- bis 13-Jährigen moderat angestiegene Medienkonsum nicht mit einem Verlust anderer Interessen einher. Auf Platz eins der liebsten Freizeitaktivitäten steht nach wie vor das Treffen mit Freunden, auf Platz zwei folgt ‚Draußen spielen’, auf Platz drei Fernsehen – dieses Ranking ist seit vielen Jahren stabil“, sagt Theresa Plankenhorn von der Landesanstalt für Kommunikation in Baden-Württemberg, die ebenfalls an der KIM-Studie beteiligt ist. Somit bleibt das Fernsehen das beliebteste Medium unter Kindern, auch bei den Kleinsten im Kita-Alter. „Früher war das anders, da hat ein Medium das andere verdrängt“, sagt Stefan Aufenanger, Professor für Medienpädagogik und Erziehungswissenschaften an der Universität Mainz. „Heute ist es so, dass die digitalen Medien ein Zusatz sind, da man durch die Mobilität nicht mehr an bestimmte Orte gebunden ist. Kinder können unterwegs, wenn sie von der Schule nach Hause gehen, oder wenn sie bei Freunden sind, ihre Smartphones und Tablets nutzen.“
Tatsächlich genutzt werden die neuen Medien vorwiegend zu Hause und in der Freizeit. Während die Jüngeren überwiegend damit spielen, beginnen Kinder ab ungefähr zehn Jahren zunehmend Suchmaschinen oder Social-Media-Kanäle zu nutzen. Wie genau Kinder Medien nutzen hängt dabei zusätzlich zum Alter auch vom Geschlecht ab. „Wir wissen, dass Jungs eher nach Informationen suchen, die Mädchen eher Chats nutzen. Jungs beschäftigen sich viel stärker mit Computerspielen, während das bei Mädchen nicht so stark ausgeprägt ist. Die Nutzung sozialer Netzwerke beginnt bei Dritt- oder Viertklässlern, die dann zum Beispiel eine WhatsApp-Gruppe haben“, sagt Aufenanger.