Zu den Chancen sagt Michael Theurer, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag: „Die technologischen Neuerungen rund um Big Data und Künstliche Intelligenz eröffnen viele Chancen, etwa für eine präzisere Diagnostik und daraus folgend bessere Behandlung durch die weltweite Auswertung und Vernetzung von Laborparametern und Funktionsdiagnostiken. Es ist auch durchaus wünschenswert, dass die angespannte Personalsituation im Medizin- und Pflegesektor dadurch entlastet wird.”
Auch Rene Röspel, Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion in der Enquetekommission Künstliche Intelligenz, sieht Chancen in ähnlichen Bereichen: “KI wird in der Medizin große Fortschritte bei der Diagnose und Behandlung von Krankheiten bringen. Die sekundenschnelle Auswertung tausender MRT-Scans ist ein beliebtes Beispiel dafür. Wichtig ist auch der Blick auf die Früherkennung: Wissenschaftler haben eine KI entwickelt, die anhand von Sprachprotokollen herausfinden kann, ob Menschen am Anfang einer Demenz oder Depression stehen. Ähnliche Systeme werden z. B. für Depressionen und Alzheimer entwickelt. Das verspricht große Chancen mit Blick auf die Prävention, wirft gleichzeitig aber auch neue Fragen auf. KI wird dazu beitragen können, dass pflegebedürftige Menschen länger zu Hause betreut werden können. Außerdem bieten sich Chancen für die Arbeitsentlastung von Pflegepersonal – sei es im administrativen oder im pflegerischen Bereich.”
Einschätzungen, die die CDU-Abgeordnete und Sprecherin der Enquetekommission Künstliche Intelligenz, Nadine Schön, teilt: “Künstliche Intelligenz ist eine enorme Chance für Diagnose und Behandlung von Erkrankungen. So bietet die KI-gestützte Auswertung von MRT-Aufnahmen ganz neue Möglichkeiten der Krebsdiagnose. Einige Tumorarten können dadurch viel früher erkannt werden mit dementsprechend gesteigerten Chancen für die Therapie. Ähnliches gilt für die Diagnose von Hautkrebs. Durch KI- gestützte Bildauswertung werden in Zukunft viele kleine Operationen, bei denen Ärzte bisher vorsorglich Muttermale entfernt haben, nicht mehr nötig sein. Auch in Kliniken und Pflegeheimen gibt es enorme Potenziale, die wir nutzen müssen. So gibt es bereits Roboter, die autonom als mobile Medikamentenausgabestation oder Wasserspender durch die Patientenzimmer fahren und damit einerseits dem Pflegepersonal die Arbeit erleichtern, andererseits aber auch einen zusätzlichen Service für die Patienten darstellen.”