Was ist Cultured Meat und wie wird es hergestellt?
Cultured Meat ist künstlich hergestelltes Fleisch, das im Labor durch ‘Tissue Engineering’ (deutsch: Gewebezucht) hergestellt wird. Deshalb auch umgangssprachlich Laborfleisch genannt. Tissue Engineering bezeichnet die Gewebezucht im Labor – die künstliche Herstellung biologischen Gewebes von Tier oder Mensch durch die Kultivierung von Zellen. Es ist eine Methode zum Wachstum von Organismen.
Für die Herstellung von Fleisch aus dem Labor wird dem Tier, beispielsweise einem Rind, zuerst Muskelgewebe entnommen. Der Probe des Muskelgewebes werden im Labor Stammzellen entzogen. Diese werden einem Nährmedium zugefügt, sodass sich die Zellen vermehren können. Das Nährmedium besteht aus Zucker, Fetten, Wachstumsfaktoren sowie anderen Proteinen. Eine der am häufigsten verwendeten und bisher wirksamsten Nährlösungen ist fetales Kälberserum. Dafür wird einem ungeborenen, noch lebenden Kalb im Bauch der Mutter Blut entnommen. Dabei stirbt der Fötus. Die schwangere Kuh wird anschließend meist geschlachtet.
Nachdem die Stammzellen im Nährmedium herangewachsen sind, werden sie auf ein Gerüst, meist aus tierischem Kollagen, aufgetragen. Auf diesen sogenannten Scaffold wachsen sie zu einer Masse zusammen. Für einen Hamburger werden etwa 20.000 solcher Muskelzellen benötigt (fleischatlas). Für den Geschmack des Fleischproduktes werden im Labor heranwachsende Fettzellen, mithilfe des gleichen Verfahrens, mit der Muskelmasse vermischt. Abschließend wird die Fleischmasse in die gewünschte Form, meist Hackfleisch, gebracht.