Medienkompetenz als entscheidender Faktor
„Die Situation, in der wir uns befinden, lässt sich mit der Erfindung des Buchdrucks vergleichen. Die Gesellschaft hat hundert Jahre gebraucht, bis die Menschen verstanden haben, dass Inhalte nun nicht mehr wahr oder offiziell waren, nur weil sie schriftlich vorlagen. In einer ähnlichen Situation befinden wir uns heute”, sagt Prof. Bauckhage. Die Medienkompetenz des einzelnen ist also entscheidend, um die zentrale Frage „Was ist Fakt und was nicht?” beantworten zu können. Auch für das Team des WÖM2-Projekts eine wichtige Frage. Reinhard F. Hüttl sagt: „Die Quellen für Wissen, aber auch irreführende Inhalte werden immer vielfältiger, schneller und direkter. Medien- und Quellenbewertungskompetenz müssen deshalb Teil der Allgemeinbildung werden.”
Auch beim Thema IT-Sicherheit spielt die digitale Medienkompetenz der Nutzer eine entscheidende Rolle. Der Mensch wird hier zunehmend als Schwachstelle gesehen. So weist etwa die TAB-Studie in einer ihrer Thesen sogar explizit auf die Gefahr hin, dass Netzwerke aus Social Bots Menschen für Angriffe instrumentalisieren. Sie versenden fingierte Nachrichten, in der eine Schadsoftware versteckt ist und „kapern“ so Geräte für schadhafte Zwecke (These 6). Eine Gefahr, die durch höhere Medienkompetenz eingegrenzt werden könnte.
Schließlich gilt bei all den Überlegungen, wie wir als Gesellschaft, wie Politik und wie Wissenschaft mit solchen Internetphänomenen umgehen sollten, denn verschwinden werden Social Bots, Trolle und Fake News aus dem Internet nicht mehr. Wir sollten also besser lernen, mit ihnen zu leben.