Damit es nicht zu Verdrängung kommt, die Städte aber trotzdem lebenswert bleiben, wäre es wichtig vor allem darüber nachzudenken, wie „Aufwertungsprozesse in Stadtvierteln geschehen können, sodass alle Bewohner davon profitieren können. Und dazu gibt es eine ganze Reihe an politischen Instrumenten”, sagt Holm. So könnten Mietrechtsverschärfungen die Verdrängung deutlich entschleunigen – wie beispielsweise Milieuschutz oder die Senkung der Kappungsgrenzen ebenso wie ein stärkerer Fokus auf nicht-gewinnorientierte Eigentümerstrukturen.
Aktuell ist ein Ende der Gentrifizierung der deutschen Innenstadtviertel aber nicht in Sicht. „Wenn die meisten Viertel in einer Stadt bereits eine Gentrifizierungswelle erlebt haben, weicht freies Kapital auch auf periphere Viertel aus und treibt dort Mietsteigerungen und Verdrängung voran,” sagt Schipper. Und auch Bezirke, die schon eine Entwicklung wie Prenzlauer Berg durchgemacht haben, könnten weiter ‘super-gentrifiziert’ werden. „Wir beobachten auch, dass Haushalte mit mittleren und höheren Einkommen von noch wohlhabenderen Haushalten aus bereits gentrifizierten Bezirken verdrängt wurden – es gibt kein Ende der Gentrifizierung”, sagt Holm.