Die Mieten in Deutschland steigen kontinuierlich: Seit 2010 zahlen Bundesbürger im Durchschnitt 30 Prozent mehr für ihre Wohnung. In Städten wie Berlin oder München legten die Preise für Wohnraum sogar um bis zu 70 Prozent zu. Und immer mehr Menschen ziehen in die Städte, obwohl bereits rund 1,9 Millionen Wohnungen für Geringverdiener fehlen.
Wie wird sich der Wohnungsmarkt in Zukunft entwickeln? Steigen die Preise weiter, oder befinden wir uns inmitten einer Spekulationsblase? Die Ursachen für den Mietanstieg der letzten Jahre sind komplex und vielschichtig, doch die Konsequenzen sind schon jetzt deutlich spürbar: Einkommensschwächere Bevölkerungsschichten werden in zunehmendem Maße aus den Innenstädten gedrängt. Das führt nicht nur zu sozialen Problemen, sondern steht auch dem Ziel einer sozialen Durchmischung in Stadtgebieten entgegen. Wie können wir auf Gentrifizierung und Wohnungsknappheit reagieren? Die Politik will bis zum Jahr 2021 zwei Milliarden Euro für den Wohnungsneubau zur Verfügung stellen. Ist das bereits die Lösung aller Probleme?
Um diese und weitere Fragen rund um das Thema „Arm durch Wohnen? Wie Mieten bezahlbar bleiben” ging es in der Diskussionsreihe „Die Debatte“ am 31. Mai ab 19 Uhr im Haus der Wissenschaft, Pockelsstraße 11, 38106 Braunschweig oder im Live-Stream.
Auf dem Podium zu Gast waren die Humangeographin Prof. Dr. Susanne Heeg von der Universität Frankfurt, der Stadtsoziologe Prof. Dr. Carsten Keller von der Universität Kassel und die Expertin für Immobilienmanagement Prof. Dr. Tanja Kessel von der TU Braunschweig. Christoph Koch (Stern) und Dr. Mai Thi Nguyen-Kim (Freie Wissenschaftsjournalistin) moderierten die Veranstaltung.