In ihrem Die Debatte-Video „Qual der Wahl” fasst Marina vom YouTube-Kanal Evolutionary die wichtigsten Erklärungsansätze für unser Wahlverhalten kurz, bündig und unterhaltsam zusammen.
Neben Kindheit, Konfession oder Kandidat*innen spielen auch viele äußere Einflüsse wie die nahezu täglich veröffentlichten Stimmungsbilder der Umfrageinstitute, wirkmächtige Bilder, der Wahlkampf von Parteien und Kandidat*innen sowie – zumindest in geringem Ausmaß – auch Desinformationen eine Rolle in diesen Tagen.
Umfragen, die vor einer Wahl durchgeführt werden, können den Ausgang dieser Wahl beeinflussen. Das Ausmaß sei zwar nicht nachweisbar, meint Holger Geißler von marktforschung.de im Gespräch mit Debatte, doch mit Umfragen und Berichten über diese beeinflusse man immer die Wirklichkeit. Für strategische Wähler*innen seien Umfragen grundlegend, sagt auch Prof. Dr. Rüdiger Schmitt-Beck von der Universität Mannheim.
Über die Wirkmacht von Bildern hat die Debatte mit Dr. Karin Liebhart von der Universität Wien gesprochen: „Bilder werden leichter und schneller wahrgenommen und verarbeitet als textbasierte Informationen, man erinnert sich leichter an sie und sie haben ein stärkeres Mobilisierungspotential.“ Um größere Reichweite zu erreichen und mehr Personen anzusprechen, eigneten sich Bilder und die Sozialen Medien besonders, sagt Liebhart im Interview. Werde die mediale Darstellung aber als unglaubwürdig wahrgenommen oder tauchten unvorteilhafte Bilder auf, so könnten sie die öffentliche Wahrnehmung auch negativ beeinflussen. Die mediale Darstellung – positiv oder negativ – hat auch nach Auffassung von Prof. Dr. Uwe Jun von der Universität Trier erhebliche Auswirkungen: „Bilder sind Teil des Ereignis- und Themenmanagement sowie der Präsentation und Inszenierung der Parteien und Kandidat*innen. Sie beeinflussen, wie eine Partei und ihre Kandidat*innen wahrgenommen werden.“